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Der Hellseher: Bundesliga 2010/11 – 28. Spieltag

Ein wenig fühle ich mich bei meiner Schachsaison an den FC Schalke erinnert. Die Parallelen sind erschreckend:

  • ich stehe im Finale des Vereinspokal, nachdem mir im Halbfinale ein Favoritensturz gelungen ist
  • in der Vereinsmeisterschaft läuft es bestenfalls mäßig
  • international bzw. auf Bezirksebene kann sich meine Bilanz bei den Mannschaftskämpfen sehen lassen – 5 Punkte aus 7 Partien sind ganz gut

Einzig die Bezirkseinzelmeisterschaft, die ich in diesem Jahr mitgespielt habe, paßt da nicht ins Bild. Obwohl: meine Leistung war nicht wirklich schlecht, aber paßte nicht zu meinen Ansprüchen. Also eine ganz ähnliche Situation wie bei Schalke.

Als Tippgrundlage soll diesmal meine gestrige Schachpartie aus dem Pokalhalbfinale herhalten. Bei den letzten 18 Zügen, die von beiden Spielern gemacht wurden, bilde ich die Differenz zwischen den Zahlen der Zielfelder und teile das Ergebnis durch 2. Aufgerundet ergibt es die Torzahl des jeweiligen Teams. Beispiel Zug 11: weißes Pferd nach f3, schwarzes Pferd nach e5 => 5-3 = 2 und 2:2 = 1 => 1 Tor. Zug 38 gilt für St. Pauli und dann geht es rückwärts durch die Partie.

Heim Gast Ergebnistipp
FC St. Pauli FC Schalke 04 2:1
Bayern München Borussia Mönchengladbach 1:3
Werder Bremen VfB Stuttgart 3:2
Borussia Dortmund Hannover 96 1:0
1. FSV Mainz 05 SC Freiburg 1:2
1. FC Kaiserslautern Bayer Leverkusen 2:2
1899 Hoffenheim Hamburger SV 2:1
1. FC Köln 1. FC Nürnberg 1:0
VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt 0:0

333 – es wird ruhiger

333 – das halbe Biest.

Das Biest ist in diesem Fall der Spam, der täglich auf meinen Server trifft. Seit nun 333 Tagen zähle ich diesen fleißig, was optisch aufbereitet so aussieht:

Man sieht: zuletzt ist es deutlich ruhiger geworden. Aber das hält bestimmt nicht lange an.

Überrascht die SPD die Grünen?!

Die Grünen in Baden-Württemberg freuen sich gerade, haben sie doch die SPD als zweitstärkste Partei im Bundesland abgelöst und wollen nun in der ersten grün-roten Landesregierung den Ministerpräsidenten stellen.

Bei aller Euphorie sollte man an das Demokratieverständnis der SPD erinnern. Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt vor Wochenfrist wäre die SPD laut eigener Aussage auch als schwächere Partei mit den LINKEN in eine Regierung gegangen, aber nur, wenn sie entgegen aller Gepflogenheiten den Ministerpräsidenten gestellt hätten. Das war dann selbst den LINKEN zu doof.

Wer weiß, ob die SPD die Grünen auch in Baden-Württemberg ebenso überrascht.

Ehrlichkeit

Ehrlichkeit zahlt sich aus.

Rainer Brüderle, unser geliebter Wirtschaftsminister, hat sich durch seine vielleicht etwas lockere, aber dafür umso aufrichtigeren Aussage, dass das „Atom-Memorandum“ lediglich dem Wahlkampf geschuldet sei, in die Herzen der Menschen geredet, beinahe zumindest. Dabei ist es egal, dass dieses Bekenntnis beim BDI hinter verschlossenen Türen gefallen ist oder der Minister vielleicht in einer seiner berühmten Weinlaunen war. Inzwischen hat der BDI-Geschäftsführer seinen Hut genommen und damit für die „Indiskretion“, dass das Protokoll mit den brisanten Äußerungen an die Öffentlichkeit gekommen ist, die Verantwortung übernommen. Ein klassisches Bauernopfer halt..

Und da sich aber Ehrlichkeit auszahlen sollte, sollte das deutsche Volk überlegen, welche Ehre wir dem guten Herrn Brüderle zuteil werden lassen. Man könnte z.B. die Gründung eines parteiübergreifenden Fanclubs in Betracht ziehen. Oder ihm ein Fläschchen Wein zuschicken. Wahrscheinlich freut er sich über letzteres mehr als über unsere Zuneigung.

Übrigens: BILD gehörte zu den Onlinemedien, die Herrn Brüderles Aussage ganz lange nicht als Nachricht hatten. Und als es dann nicht vermeidbar war (Spiegel Online hatte diese Nachricht stundenlang als Topnachricht auf der Startseite), war es nur ein kleiner Artikel über einen „Patzer“. Aber BILD ist ja überparteilich..

Er will mich nicht

Ich bin traurig, schockiert, enttäuscht und wütend.

Charlie Sheen hat mich in der zweiten Bewerbungsrunde abgelehnt.

Was schief gelaufen ist, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich wurde der Warlock beim Lesen meiner tiefgründigen Zeilen von seinen Göttinnen abgelenkt, vielleicht hatte er für einen klaren Kopf zu wenig Alkohol und Kokain intus oder sein Tigerblut kühlt langsam ab. Wie auch immer, „winning“ war diese Absage nicht. Sollte Charlie Sheen also bald von der Bildfläche verschwinden, wisst ihr Bescheid: es liegt an seinen fragwürdigen Personalentscheidungen.

Ab jetzt ist Charlie Sheen für mich gestorben, dieser verkokste Whorelock, dieser „loser“ mit „duck feet“.

Geschlossenes System

Das Trainerkarussel dreht sich ja dieser Tage derart schnell, dass vermeintlich aktuelle Blogposts bei ihrer Veröffentlichung wieder unaktuell sind. Aber was soll´s..

Nachdem Wolfsburg und Schalke das Karussel angeschoben haben, ist Leverkusen aufgesprungen und hat Freiburg mitgekommen. Wahrscheinlich werden zu Beginn der nächsten Saison fast dieselben Gesichter auf den Trainerbänken sitzen wie zu Beginn dieser Saison – nur bei anderen Vereien. Der deutsche Fußballtrainermarkt ist ganz offenbar ein relativ geschlossenes System, aber das hat ja auch seinen Charme. Der geneigte Fan muss sich eher selten an neue Namen gewöhnen.

An neue Zahlen muss ich mich bei meinen Tipps auch nicht gewöhnen. Ein richtiges Ergebnis sowie eine Tendenz sind leider inzwischen Standard.

Ergebnis 27. Spieltag: 4 Punkte

Vorjahresergebnisse: 5 / 7 / 1 / 16 (2009 / 2008 / 2007 / 2006)

Atomkraft im Wahlkampf

Liebes Wahlvolk,

in diesen Tagen versucht die Bundespolitik unter boshafter Ausnutzung der Geschehnisse im fernen Japan Stimmung zu machen, um bei den anstehenden Landtagswahlen Kapital zu schlagen oder den Schaden zu begrenzen. Ich schreibe bewußt „Bundespolitik“, denn die Opposition steht der Regierung in Dreistigkeit und Schamlosigkeit leider in nichts nach.

Fangen wir mit dem Guten an, wenn man das etwas zynisch zu sagen möchte: die Folgen des schweren Erdbebens in Japan auf die dortigen Atomkraftanlagen haben uns sehr schön vor Augen geführt, dass diese Technologie im Fall der Fälle unkontrollierbare Risiken birgt. Dies führt zu einer Diskussion über die Zukunft der Atomkraft in unseren Breitengraden. Diese Diskussion kann man nur begrüßen, denn die Bilder aus Japan zeigen uns eindrucksvoll, dass wir diese schlimmen Konsequenzen selbst bei allergeringster Wahrscheinlichkeit hier nicht wollen.

Doch damit hören die guten Auswirkungen auf, denn plötzlich drehen Opposition und Regierung am Rad. Unter wahrscheinlich gesetzeswidrigen Umständen dreht sich die Regierung um 180 Grad und nimmt einige ältere Atomkraftwerke vom Netz, um die Sicherheit innerhalb dreier Monate zu prüfen. Es handelt sich übrigens um Atomkraftwerke, von denen die Regierung bei der Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken als „absolut sicher“ gesprochen hat. Nun aber könnte die Sicherheit unter Umständen nicht gegeben sein, wobei einige Unionspolitiker hier das Horrorszenario des Anschlags mit einem Flugzeug heranziehen.

Dagegen gibt es einiges zu sagen:

  • drei Monate werden bei siebzehn deutschen Atomkraftwerken niemals für eine unabhängige Untersuchung der Sicherheitsstandards reichen. Das Ergebnis der Untersuchungen wird also kaum ernstzunehmen sein, wahrscheinlich steht es sogar schon jetzt fest.
  • die Abschaltung der Einspeisung des erzeugten Stroms (also das „Vom-Netz-Nehmen“) ist im Falle eines Flugzeugabsturzes auf die Atomkraftanlage für den dann folgenden Super-GAU völlig unerheblich, denn alle Materialien für den Super-GAU sind weiterhin vor Ort und aktiv. Die Regierung hat „unsere“ Sicherheit durch diese Maßnahme nicht verbessert.
  • wenn man jetzt für irgendwelche Horrorszenarien Angst hat, dass die Sicherheit der Atomkraftwerke nicht ausreicht, hätte man diese Angst doch auch schon vor und bei der beschlossenen Verlängerung der Laufzeiten haben müssen. Flugzeugattentate und andere Terrormethoden kannte man ja auch damals schon. Die Gefahren mussten der Regierung also schon länger bewußt sein.

Natürlich nimmt die Regierung so den Gegnern der Atomkraft und vor allen Dingen der Opposition die Luft aus den Segeln – indem sie heiße Luft verbreitet. Diese Maßnahme ist unnötig, wirkungslos und wahrscheinlich wird sie auch noch teuer, wenn nämlich die Energiewirtschaft freundlich, aber bestimmt die finanziellen Ausfälle geltend macht, die auf Grund einer juristisch fragwürdigen Entscheidung der Regierung zustande gekommen sind.

Doch auch der Opposition muss man klar sagen, dass ihre verzweifelten Versuche, die Atomkatastrophe in Japan hier für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, unanständig und durchschaubar sind.

Sehen wir es realistisch: die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den nächsten Tagen von Terroranschlägen oder Erdbeben heimgesucht werden, die ähnliche Ausmaße wie in Japan haben, ist äußerst gering. Ja, es ist notwendig, den gesellschaftlichen Konsens von 1998, als SPD und Grüne auch wegen ihres geplanten Atomkraftausstieg an die Macht kamen, wiederherzustellen. Dies sollte aber nicht auf Grund von künstlicher Panik innerhalb weniger Tage über das Knie gebrochen werden. Unsere Gesellschaft muss einen klaren Weg finden, wie man zukünftig Energie gewinnen möchte, die idealerweise rückstandslos und sicher gewonnen wird. Und noch besser wäre es, wenn dieser Prozess auch über die Landesgrenzen hinweg in Europa Fahrt aufnehmen würde. Sicherlich kann Deutschland dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, was auf langer Sicht auch unserer Wirtschaft zugute kommt, aber allein können wir die Welt nicht verbessern.

Deshalb, liebes Wahlvolk, laßt euch in diesen Tagen weder von der Regierung noch von der Opposition Sand in die Augen streuen. Die Frage nach der Atomkraft ist eine wichtige, aber das ist sie nicht erst seit der Katastrophe in Japan. Sie ist spätestens seit 1986 ein unterschwelliges Dauerthema, das nun einmal aufkocht. Aber diese Frage und das Verhalten der einzelnen Parteien dazu in diesen Fragen sollte eure Wahl nicht beeinflussen. In euren jeweiligen Bundesländern stimmt ihr nicht für oder gegen die Kernkraft. Ihr wählt euer Landesparlament, das sich um Fragen wie Schulsysteme, lokale Großbauprojekte und ähnliches zu kümmern hat.

Bitte denke daran, liebes Wahlvolk, wenn du an der Urne stehst.

Dein Marcus

Wahlen 2011: meine Stimmung?!

Ich habe mal den Wahl-O-Mat für die nächsten Landtagswahlen ausgefüllt und möchte euch die Ergebnisse nicht vorenthalten. Einschränkend muss man erwähnen, dass ich bei landesspezifischen Fragen mich „neutral“ bekannt habe anstatt sie zu überspringen, womit ich mich ungewollt mancher Partei zuordnen. Dazu kommt, dass einige Themen, zu denen man sich äußern sollte, eher bundespolitisch orientiert waren. Und schlußendlich konnte man nur acht Parteien auswählen, deren Meinung mit den eigenen Daten abgeglichen wurden. Da mag es passiert sein, dass kleinere Parteien, die eine größere Übereinstimmung mit meinen Positionen gehabt hätten, leider nicht zur Anzeige gekommen sind.

Deshalb genießt diese Grafiken meiner vermeintlichen Stimmungslagen mit Vorsicht.

Baden-Würtemberg

Rheinland-Pfalz

Der Hellseher: Bundesliga 2010/11 – 27. Spieltag

Lieber FC Schalke 04,

man muss nicht alles im Leben verstehen.

Diese Erkenntnis finde ich immer wieder beruhigend, denn auch wenn der Wille nach Wissens- und Erkenntnisvermehrung groß ist, bleiben meinem kleinen Geist viele Dinge verborgen. Momentan trifft dies ganz besonders auf die Aktivitäten rund um dich, lieber FC Schalke 04, zu.

Fast zwei Jahre ist es her, dass du dir Felix Magath als Trainer und Manager gegönnt hast. Unter dem Eindruck des großen Erfolgs seiner Arbeit in Wolfsburg hast du dir wohl gedacht: „das will ich auch“. Und schon hattest du Felix Magath mit allen Befugnissen ausgestattet, damit dieser dir die Meisterschaft mitsamt Glanz und Glorie beschaffen würde. Ganze vier Jahre sollte die Partnerschaft mindestens andauern, viel Zeit, in der auch möglichst viel Erfolg eingefahren werden sollte.

Felix Magath tat, wie ihm von dir geheißen, und begann sein Werk. Ebenso wie in Wolfsburg wollte er eine Mannschaft ganz nach seinem Geschmack erstellen und verkaufte ebenso munter Spieler, wie er andere einkaufte. Vielleicht magst du manchmal den Überblick verloren haben, wer am Samstag überhaupt dein Trikot anziehen durfte, aber, lieber FC Schalke 04, für den Erfolg wolltest du ja alles tun.

Und im ersten Jahr kam der Erfolg fast schon zu schnell: ein zweiter Platz in der Bundesliga war aller Ehren wert und machte Lust auf mehr. Doch schon das zweite Jahr mit Felix Magath verlief anders als erhofft. In der Bundesliga waren die Leistungen sehr wechselhaft, plötzlich mußte man sich mit dem tabellarischen Miittelfeld bescheiden. Dagegen wiegen die schönen Erfolge im internationalen Wettbewerb und im Pokal leider nicht so schwer. Und wenn man unzufrieden ist, ist plötzlich das, was gestern noch gut war, heute plötzlich schlecht. Wieder so eine Lebensweisheit, die auf dich zutrifft.

Gestern war Felix Magath der Heilsbringer, der extra wegen seiner in Wolfsburg so erfolgreichen Methoden geholt wurde, heute sind dieselben Methoden unmenschlich und schlecht. Nun stehst du da, lieber FC Schalke 04, und hast dich von Felix Magath getrennt. Ein klassischer Rosenkrieg steht dir nun ins Haus, denn plötzlich bist du kleinlich geworden und suchst nach Formalien, den Vertrag mit dem ehemaligen Heilsbringer kostengünstig aufzulösen.

Man muss nicht alles im Leben verstehen, lieber FC Schalke 04. Ich verstehe deine Ungeduld, deinen Wankelmut und deinen strategielosen Kurs nicht. Aber das muss ich ja auch nicht.

Dein Marcus

Getippt wird diesmal ganz in Schalke-Manier. Ich nehme die von Schalke geschossenen Tore vom 1. – 18. Spieltag und weise sie den Mannschaften zu. Gladbach die Tore des ersten Spieltags, Lautern die des zweiten, Hamburg die des dritten usw. Dabei kommt folgendes heraus.

Heim Gast Ergebnistipp
Borussia M’gladbach 1. FC Kaiserslautern 1:1
Hamburger SV 1. FC Köln 0:1
Eintracht Frankfurt FC St. Pauli 2:2
SC Freiburg Bayern München 1:2
Hannover 96 1899 Hoffenheim 0:0
1. FC Nürnberg Werder Bremen 3:2
Borussia Dortmund 1. FSV Mainz 05 4:0
Bayer Leverkusen FC Schalke 04 2:1
VfB Stuttgart VfL Wolfsburg 3:0

Ein wenig paradox ist es schon, dass Schalke seine eigene Niederlage voraussagt. Aber es paßt irgendwie..

Keine Reue

Zwei Jahre ist es her, dass ich ein kleines Update durchgeführt habe.

Was soll ich sagen?

Bisher habe ich es nicht bereut.