Interviews direkt nach dem Abpfiff eines Fußballspiels haben Hop-oder-Top-Charakter. Entweder kann der geübte Journalist den Akteuren einige Aussagen entlocken, die man der Hitze des Gefechts zuschreiben muss und die im Nachgang weitere Schlagzeilen garantieren. Oder aber er erlebt, wie sich die abgebrühten Profis mit Binsenweisheiten, Floskeln oder Ablenkungen aus der Affäre ziehen.
Ein herrliches Beispiel für den letzten Typ von Nachspielinterview konnte der geneigte Sportschau-Zuschauer heute erleben. Nach der Niederlage gegen Heidenheim und dem damit verbundenen Ausscheiden aus dem DFB-Pokal wußte Bremens Trainer Thomas Schaaf mit bestechender Logik zu überzeugen.
Um nach Berlin zu kommen, muss man erstmal nach Heidenheim. Und wenn man Heidenheim nicht bezwingen kann, dann fährt man auch nicht nach Berlin.
Da kann man aus Sicht des Interviewers als positives Fazit feststellen, dass man etwa acht Sekunden Sendezeit mit dieser nichtssagenden Aussage füllen kann.