Ich habe gelesen, dass die Drogenbeauftragte der Bundesregierung plant, dass demnächst Alkoholflaschen mit einem Warnhinweis für Schwangere versehen werden. Dadurch soll sensibilisiert werden, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft schädlich für das ungeborene Kind ist.
Ähnlich wie bei Zigaretten wird ein solcher Warnhinweis wohl kaum eine schwangere Frau vom Saufen abhalten, zumal das ganze ja ohne Konsequenzen bleibt. Es wird ja nicht die unverantwortliche Mutter, die während der Schwangerschaft ihr Kind durch Saufen und Rauchen auf alle Ewigkeiten verletzt, zur Rechenschaft gezogen, sondern sie bekommt im Gegenteil noch die volle Unterstützung der Gesellschaft, wenn ihr Kind auf Grund ihres eigenen Fehlverhaltens behindert geboren wird. Das muss man sich mal vorstellen: da schädigt jemand ein völlig wehrloses Geschöpf für dessen gesamtes Leben und muss keinerlei Konsequenzen erwarten. Eigentlich ein Unding in einem Land, in dem jeder minimale Fehltritt mit Verwarnungen und Strafen belegt ist, oder?
Natürlich wäre es viel geschickter von der Regierung, ihre Bemühungen an die Schulen und ins Elternhaus zu verlagern, um von vornherein potentielle Mütter auf die Gefahren für ihr ungeborenes Kind hinzuweisen. Denn eigentlich sollte einem mündigen Menschen der Zusammenhang von Drogenkonsum (sei es Alkohol, Tabak oder andere Wirkstoffe) und Schädigung des Kind bei Eintritt ins fortpflanzungsfähige Alter klar sein. Oder erwarte ich da zuviel?
09:05, 12. November 2008Bianca /
Im Grunde genommen gebe ich dir vollkommen Recht. Aber in erster Linie ist die werdende Mutter für sich und ihr Kind verantwortlich nicht die Regierung (gut ist wirklich die Verlagerung in Schulen und Familien), oder? Wenn die Mutter Alkoholkrank ist sollte sie eine Therapie machen können (ohne lange Wartezeiten), wenn sie Schwanger ist/wird. Aber welcher Alkoholkranke gibt gerne zu das er das ist? Aber wie willst du bestrafen? Ins Gefängnis stecken, zu sozial Stunden verdonnern, ich glaube das wird nicht gehen. In Deutschland wird einfach noch zu sehr weggeschaut, ich glaube das ist das eigentliche Problem!
10:41, 12. November 2008MG /
Mir ist schon klar, dass es nicht einfach ist, über Repressalien nachzudenken. Andererseits: wenn jemand im späteren Verlauf des Lebens seine Kinder vernachlässigt oder mißhandelt, werden sie ihm (temporär) entzogen. Das wäre beispielsweise eine Option (eventuell mit Unterhaltszahlungen der Mutter während des Kindesentzug – damit es auch Wirkung trägt).
Wenn man auf den Krankheitsaspekt der Alkoholsucht abzielt, könnte man statt der Schwangerenwarnung eine allgemeine Warnung bzw. einen Hinweis auf die Flasche drucken, wo man Hilfe bekommt, wenn man gewisse Mengen konsumiert.
12:49, 12. November 2008Julia /
Bei einem Suchtproblem ist es wichtig dieses schon lange vor Beginn einer Schwangerschaft zu beheben. Denn eventuelle Entzugserscheinungen übertragen sich auch auf das Kind.
Viele werden sich ihrer Verantwortung erst bewusst wenn es schon zu spät ist. Und das gilt nicht nur für Schwangere. Was ist bloß mit der Menschheit passiert?