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Fünf Euro für Kippen

Ich will mich ja gar nicht so sehr darüber auslassen, wie sinnvoll es ist, die Bezüge von ALG-II-Empfängern um satte fünf (5) Euro zu erhöhen, aber zwei Dinge sind mir in der Diskussion der letzten Tage aufgefallen.

Zum einen mag man sich mal überlegen, dass die Erhöhung um fünf Euro geradezu marginal ist, da ja die Bezüge von Hartz-IV-Empfängern ja nicht nur 359 Euro umfassen, sondern auch noch weitere Leistungen wie Miete und Zuschläge für diversen Kleinkram und außergewöhnliche Situationen (z.B. Schwangerschaft) beinhalten. Unterm Strich macht die Erhöhung für die meisten Haushalte nicht einmal 1% aller Bezüge aus. Und für diesen lächerlich kleinen Satz haben sich Wissenschaftler wochenlang die Köpfe heißgedacht, Zahlen von links nach rechts geschoben und verschiedene Leistungsbereiche bewertet? Neben den umfangreichen Kosten für die Berechnung der neuen Sätze kommen noch erhebliche Kosten bei der Umsetzung, schließlich müssen Informationsblätter neu gedruckt, Mitarbeiter geschult und Software angepaßt werden. Und wahrscheinlich werden sich die Gerichte in allen Instanzen auf Steuerzahlerkosten ebenfalls mit dieser Anpassung der Bezüge beschäftigen. Das alles wird die jährlichen Mehrkosten der Erhöhung noch einmal deutlich erhöhen, im ersten Jahr wahrscheinlich verdoppeln. Das ist in letzter Konsequenz geradezu lächerlich.

Und dann fällt einem ein weiter Punkt auf. Es wurde lange diskutiert, ob Alkohol und Tabak in die Grundlage zu Berechnung einbezogen werden sollen. Ich persönlich halte es nur für konsequent, diese Ausgaben aus der Berechnungsgrundlage zu streichen. Schließlich gibt unsere Bundesregierung jedes Jahr viel Geld zur Suchtbekämpfung aus, da wäre es ja geradezu absurd, wenn sie auf der anderen Seite die Süchte von Hartz-IV-Empfängern finanziell unterstützen würde. Machen wir uns nichts vor: diese ganze Zahlenschieberei interessiert die Bezieher der Transferleistungen nicht, es wird also weiter geraucht und gesoffen. Spannender finde ich: die Erhöhung fällt gerade so hoch aus, dass sich die Leute eine Schachtel Zigaretten mehr im Monat kaufen können. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Unterm Strich bleiben also fünf Euro mehr für Kippen – teure fünf Euro.

Saufen während der Schwangerschaft gefährdet ihr Kind?!

Ich habe gelesen, dass die Drogenbeauftragte der Bundesregierung plant, dass demnächst Alkoholflaschen mit einem Warnhinweis für Schwangere versehen werden. Dadurch soll sensibilisiert werden, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft schädlich für das ungeborene Kind ist.

Ähnlich wie bei Zigaretten wird ein solcher Warnhinweis wohl kaum eine schwangere Frau vom Saufen abhalten, zumal das ganze ja ohne Konsequenzen bleibt. Es wird ja nicht die unverantwortliche Mutter, die während der Schwangerschaft ihr Kind durch Saufen und Rauchen auf alle Ewigkeiten verletzt, zur Rechenschaft gezogen, sondern sie bekommt im Gegenteil noch die volle Unterstützung der Gesellschaft, wenn ihr Kind auf Grund ihres eigenen Fehlverhaltens behindert geboren wird. Das muss man sich mal vorstellen: da schädigt jemand ein völlig wehrloses Geschöpf für dessen gesamtes Leben und muss keinerlei Konsequenzen erwarten. Eigentlich ein Unding in einem Land, in dem jeder minimale Fehltritt mit Verwarnungen und Strafen belegt ist, oder?

Natürlich wäre es viel geschickter von der Regierung, ihre Bemühungen an die Schulen und ins Elternhaus zu verlagern, um von vornherein potentielle Mütter auf die Gefahren für ihr ungeborenes Kind hinzuweisen. Denn eigentlich sollte einem mündigen Menschen der Zusammenhang von Drogenkonsum (sei es Alkohol, Tabak oder andere Wirkstoffe) und Schädigung des Kind bei Eintritt ins fortpflanzungsfähige Alter klar sein. Oder erwarte ich da zuviel?

Darf man das noch?

Ist es in unserer Gesellschaft eigentlich noch rechtens, öffentlich zuzugeben, dass man sich ein Buch über das genußvolle Rauchen gekauft hat? Oder werde ich nun in einer Datei für potentielle Terroristen geführt?

Ein Kessel voller Themen

Irgendwie ist hier momentan Flaute, weil vor lauter guten Vorlagen mir die Themen ausgehen:

  • Nummernschilder dürfen nicht einfach so gescannt werden. Bewegungsprofile adé?
  • Eine Frau Metzger soll plötzlich zum Opferlamm auf der Schlachtbank der gebrochenen Wahlver(b)sprechen werden.
  • Ebenjene Frau Metzger erlangt dieser Tage eine gewisse C-Prominenz. Konkurrenz für die Latex-Landrätin?
  • Herr Beckstein will im Bierzelt rauchen. Mensch, soll er doch auf meine Raucherseite kommen..
  • In Hessen zeigen die Parteien gerade wunderbar, wie wenig demokratiefähig sie sind, wenn der Bürger sie mit seiner differenzierten Meinung überrascht.
  • Die "No Angels" bekommen nach einem mißglückten Comeback eine Gnadenchance von der ARD und dürfen Deutschland beim Eurovision Song Contest blamieren vertreten.
  • Madonna ist in der Rock´n´Roll-Hall-of-Fame. Moment mal, Rock´n´Roll ist für mich was anderes.

Vielleicht greife ich eines dieser Themen mal in einem längeren Artikel auf.

Der DAT-20-Aschenbecher

Nachdem ich zuletzt ein Foto aus der inzwischen leider geschlossenen Werner Bahnhofskneipe "Silmarillion" gezeigt habe, erzähle ich euch von einem Utensil, das mich an diesen wundervollen Ort erinnert.

In den letzten Zügen Jahren des "Silmarillion" gab es alle paar Wochen eine DAT-20-Party (böse Zungen nannten diese "Dat-zwansisch-Gäste-Paaty"), auf der entsprechende Alternative-Musik gespielt wurde. Irgendwann gab es dort eine Verlosung, bei der auch ich mich zu den Gewinnern zählen durfte. Ich gewann einen DAT-20-Aschenbecher.

So begleite mich der Aschenbecher von Werne nach Paderborn und zurück. Auch einen Umzug innerhalb Wernes überstand der Aschenbecher unbeschadet. Und da ich nun momentan wieder umziehe, wird er sechs Jahre nach dem Ende des "Silmarillion" auch den nächsten Umzug mitmachen.

Die erste Pointe in dieser Geschichte ist, dass ich gar nicht rauche. Meine Freundin ist ebenfalls Nichtraucherin, so dass der Aschenbecher nur von unseren Gäste gebraucht wird. Momentan steht er auf der Dachterrasse, in der neuen Wohnung wird er den Balkon verschönern, wohin sich unsere Gäste zum Rauchen verziehen müssen.

Aber warum behalte ich den Aschenbecher?

Ganz einfach: wegen der so wunderbaren Aufschrift. Auf dem Mantel des Aschenbechers steht eine gute Weisheit in großen Lettern: "Popmusic sucks"