Nun rätselt die Republik einmal mehr über ein mögliches Verbot der NPD. Nachdem man beim letzten Versuch gewaltig auf die Nase fiel, da die Partei scheinbar mit V-Leuten durchsetzt war und von diesen Verfassungsschützern teilweise geführt wurde, wagen einige Politiker nun den nächsten Vorstoß.
Dabei frage ich mich, was man damit wirklich bezwecken will. Denn machen wir uns nichts vor: verbietet man die NPD, gründet sich zwei Wochen später eine neue Partei und der Spaß fängt von vorne an. Dass man zudem so der Partei ein gewisses Martyrerpotential einräumt, vergisst mancher schnell.
Nein, unsere Demokratie muss andere Wege kennen, unerwünschtes und unerträgliches Gedankengut zu bekämpfen, als dessen organisatorische Auswüchse zu verbieten. Bevor der braune Dunst im Untergrund verschwindet und bei Millionen enttäuschter Menschen auf guten Nährboden trifft, muss man sich inhaltlich mit diesem Wahnsinn auseinandersetzen und den Menschen die Vorteile unserer demokratischen Weltordnung aufzeigen. Dazu gehört freilich auch, Antworten und vor allem Lösungen für die Probleme der Menschen zu finden und anzuwenden. Denn auch da darf man sich nichts vormachen: das braune Gedankengut findet in den Zukunftssorgen und den gegenwärtigen Nöten der Menschen Gelegenheiten, Anhänger zu finden.
Vielleicht sollten sich die Politiker mehr um die Bewältigung der Sorgen der Menschen kümmern, als um die juristischen Winkelzüge eines Parteiverbots.
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