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Germany´s Austria

Zeugt es lediglich von einem historisch überholten Deutschland-Verständnis der Macher, wenn eine Österreicherin "Germany´s Next Topmodel by Heidi Klum" wird? Oder ist es nur ein weiterer Ausdruck der kompletten Beliebigkeit, mit der die deutschen TV-Macher das Publikum berieseln? Wahrscheinlich wird eine Französin "Austria´s Next Topmodel".

Andererseits zeugt es von einer gewissen Intelligenz der Zielgruppe, dass die Quoten dieser herrlichen Sendung nicht mehr auf dem Niveau vorhergehender Staffeln liegen. Entweder haben also die Zuschauer die Nase voll von ewig gleichen "Topmodels" oder aber der demografische Wandel schlägt auch bei Pro7 zu: es gibt halt immer weniger 12-14-jährige Mädchen.

Zum Glück gibt es auch wichtige Themen im Leben.

Superstar gesucht?!

Rein zufällig habe ich mitbekommen, dass Dieter Bohlen zum wiederholten Male via TV einen Superstar sucht. Auch wenn die bisherigen "Superstars" mit ihren Karrieren nicht gerade Hoffnung machen, dass der Sieger einen ewigen Platz im Pop-Olymp haben wird, finden sich wohl wieder ausreichend viele Menschen, die bereit sind, sich vor Bohlen und dem Rest der Republik zu blamieren.

Hoffentlich träumt Mandy Kim aus Werne nicht wieder von Dieter Bohlen..

Supertalent aus Werne – Teil 2

Wer dachte, dass es kaum peinlicher ginge, den belehrt RTL eines besseren und bringt einen Nachbericht zur Pleite der Werner "Künstlerin" Mandy Kim.

Immerhin darf „Männe“ auch ins Fernsehen – leider.

Supertalent aus Werne

Wenn mal jemand aus meiner Heimatstadt es in bundesweite TV schafft, will ich ja auch gerne darüber berichten. So durfte eine 55-jährige Verwaltungsfachangestellte aus Werne mit dem schönen Künstlernamen "Mandy Kim" im August am Wochenende ihr "Supertalent" zeigen und vor Herrn Bohlen ein Liedchen zum besten geben.

Das Ergebnis dieses Auftritts könnt ihr unten sehen. Um das Fazit vorweg zu nehmen: es sind über acht Minuten pures Fremdschämen. Man schämt sich für den peinlichen Auftritt der guten Dame, man schämt sich für das gemeine Publikum und schlußendlich schämt man sich für den schlecht gespielten Juroren-Auftritt.

Hoffentlich wird Werne nun nicht als "Heimat von Mandy Kim" berühmt.

Sprache und Quote

Heute habe ich zwei Nachrichten Meldungen Artikel gelesen, die hoffentlich direkt etwas miteinander zu tun haben.

Zum einen erklärt uns BILD Bruce Darnells unzureichende Deutschkenntnisse, die er mit einigen lustigen Beimischungen englischer Vokabeln zu überspielen versucht. BILD feiert dieses Unfähigkeit als "neue Sprache". Zum anderen berichtet Spiegel Online, dass die neue Sendung des dunkelhäutigen Styling-Experten Modeberaters schon bei der zweiten Ausstrahlung von einer mittelmäßigen Quote auf eine schlechte herabfiel. Besonders die eigentliche Zielgruppe schaut weg, wenn Herr Darnell irgendwelche belanglosen Modetipps gibt.

Ich hoffe zutiefst, dass diese Artikel kausal miteinander zu tun haben. Vielleicht steht es doch nicht so schlimm um Deutschland, wie ich befürchtet habe.

Promisaufen!

Trash-TV mal wieder..

Ich habe gerade gelesen, dass Hugo Egon Balder mal wieder eine geniale Idee für eine Fernsehsendung hatte. In "Der Klügere kippt nach" würde er gerne Promis über aktuelle Themen diskutieren lassen, was lediglich von Saufeinlagen der Teilnehmer unterbrochen würde. Kurzum: Promisaufen!

Eigentlich ist die Idee genial: die Menschen werden in ihrer Wirklichkeit abgeholt, einige C-Promis dürfen mal wieder im TV auftreten und das machen, was sie am besten können (saufen dumm herumlabern) und die Fernsehsender haben nur minimale Kosten für die Produktion.

Trotzdem findet Herr Balder keinen TV-Sender, der dieses Konzept umsetzen möchte. Wahrscheinlich ist der Teil mit der Diskussion über aktuelle Themen zu anspruchsvoll fürs deutsche Fernsehen.

Beratungsfernsehen

Ich schreibe hier ja häufig von Verblödungs-TV. Dazu gehören auch die ganzen Mitmachsender, wo man für sehr viel Geld anrufen darf, um triviale Fragen zu beantworten.

Weniger offensichtlich, aber umso schlimmer sind die Angriffe von Beratungssendern auf das Hirn des Fernsehzuschauers. Für alle wichtigen Lebenslagen gibt es Experten, die durch Jenseitskontakte oder Kartenlegen wohlhabenden Menschen Rat geben. Manchmal werden auch gleich sektenartige Gesprächsrunden mit einem Oberguru und seinen Schülern in die heimischen Wohnzimmer transferiert. Aber diese Sender haben es kapiert, sie liefern ihr Programm direkt per Livestream ins Netzwerk des WeltWeiten Wahnsinns. Soviel Geschäftssinn nötigt Respekt ab.

Macht euch ein Bild von diesem Schwachsinn (Beispiel: AstroTV). Je nach Experte kostet der Mitmach-Spaß ja nur 2.- Euro und mehr pro Minute. Manchmal glaube ich ernsthaft, ich sollte die ehrliche Arbeit aufgeben und "Mehrwertdienste" anbieten.

The next B-Promi

Die Verblödung der Deutschen geht weiter..

Pro7 sucht "The next Uri Geller". Hallo? Okay, der englische Titel ist passend für einen deutschen Sender, der "We love to entertain you" als Motto hat, aber dass wirklich jeder Showtitel übersetzt werden muss, verstehe ich beim besten Willen nicht.

Aber mal ernsthaft: was wollen wir noch alles "casten"? Uri Geller ist ja nun wahrlich nicht der beste aller Trickzauberer, wohl aber dank seine Klagefreudigkeit und Selbstdarstellung einer der umstrittensten Unterhaltungskünstler. Wenn derartige B-Promis schon via Fernsehen einen Nachfolger suchen dürfen, wird es wohl schlimm. Ob Jürgen Milski und Sonya Kraus uns demnächst mit ähnlichen Formaten bedrohen?

Hoffentlich nicht..

Sorgen.

Hätte ich keine anderen Sorgen, würde ich mich glatt an der Diskussion beteiligen, ob eine hoffnungslos überforderte, weil hypernervöse Kandidatin bei "Schlag den Raab" eine Silbe zu früh aus dem einseitigen Rennen genommen und somit um ihren möglichen Gewinn betrogen wurde.

Aber zum Glück habe ich andere Sorgen..

Deutschlands Jugend

Beim Zappen blieb ich bei einer dieser grausamen Erziehungssendungen hängen. Nun, nicht das pubertierende Mädchen und ihr Streit mit der Mutter ums Fernsehen weckte mein Interesse, ein selbst erstelltes Plakat im Zimmer des Teenagers fesselte mich. Da waren Bilder aus einer bekannten Kino-Trilogie auf ein Stück Pappe aufgeklebt, während der Titel der Filme mit Filzstift in die Mitte geschrieben war:

Fluch der Karibig

Faszinierend, wie man subtil im Hintergrund einer Vorabend-Trash-Sendung eine Aussage zum Stand der Bildung in diesem Land unterbringen kann. Oder um es platt zu sagen: zu blöd zum Abschreiben.