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Auf die Augen und Ohren (1. Halbjahr 2024)

Schon seit vielen Jahren findet der geneigte Leser am Rande rechts (oder unten – je nach Endgerät) einen kleinen Block meiner letzten fünf (Hör-)Bücher, die ich bei Goodreads dokumentiert habe. Ich höre tatsächlich relativ viel, seit ich mir vor einigen Jahren angewöhnt habe, meine Arbeitswege mit Hörbüchern und Hörspielen zu verbringen. Spätestens seit meinem Arbeitgeberwechsel 2021 kommen so regelmäßig 90-100 Minuten am Tag zusammen.

Da kann man auch mal schauen, was man so alles im ersten Halbjahr 2024 gehört/gelesen hat.

Während Terry Pratchett bekanntlich über jeden Zweifel erhaben ist und Stephen King in Kombination mit David Nathan als Vorleser fast immer unterhaltsam ist, gab es doch einige positive Überraschungen.

„Der Spurenfinder“ von Marc-Uwe Kling und seinen Kindern ist ein Buch voller charmanter Wortwitze, das mir richtig gut gefallen hat. „Mortal Engines“ von Philip Reeve habe ich aus Neugier begonnen, um zu sehen, ob es besser als der zwar bildgewaltige, aber inhaltsschwache Film ist. Ich war und bin fasziniert, wie weit ein Film von einer richtig guten Vorlage abweichen kann, wenn die scheinbar einzige gute Idee die tolle CGI-Technik ist. Der Film befasst sich sehr lose mit dem ersten Buch, die anderen drei Werke sind aber ebenso lesens- bzw. hörenswert und runden die Geschichte schön ab.

„Von Ratlosen und Löwenherzen“ ist das einzige Sachbuch auf der Liste dieses Halbjahrs. Rebecca Gablé beschreibt in furiosem Tempo und mit viel Augenzwinkern einen langen Teil der britischen Geschichte im Mittelalter. Zwar kommt man bei den vielen Namen, die sich häufig nur durch Nummern und Beinamen unterscheiden, schnell durcheinander, aber da rettet das Tempo den Leser vor der finalen Verwirrung. Die Charaktere treten historisch bedingt auch häufig schnell wieder ab.

Die größte Enttäuschung war „Lemuria“ aus dem Perry-Rhodan-Universum. Hier wird einmal mehr vergeblich versucht, eine Geschichte mit Zeitreisen spannend und schlüssig zu erzählen, was in so einem Universum nur schiefgehen kann.

Mal schauen, wohin mich die Reise noch so verschlägt. Aktuell höre ich „Die Brautprinzessin“ von William Goldman. Die Geschichte wird von Jochen Malmsheimer und Bela B. (von der Band „Die Ärzte“) gelesen, was sich als nicht ganz so tolle Idee erweist. Vielleicht verkauft der Name „Bela B.“ ein oder zwei zusätzliche Exemplare und vielleicht verschafft er der Produktion mehr Aufmerksamkeit, allerdings ist das Gefälle zwischen den beiden Lesern erheblich, was das Vergnügen etwas trübt. Die Geschichte ist allerdings hervorragend, Goldmans Vorgehen bei der Erzählung sehr erfrischend.

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