Ich freue mich ja regelmäßig, dass ich zum Erhalt des staatlich regulierten Fernsehen ein Zwangsgeld zahlen darf. Allerdings erwarte ich auch, dass mit den erzwungenen Gebühren vernünftig gewirtschaftet wird. Das könnte man ja durchaus ein öffentliches Interesse nennen, auch als Steuerzahler schauen die Menschen gerade bei Großausgaben der Politik kritisch auf die Finger.
Ich kann dem Gedanken des öffentlich-rechtlichen Fernsehen durchaus etwas abgewinnen, allerdings gibt es immer wieder Momente, bei denen ich mich schon frage, ob meine Gebühren verschwendet werden. In der Vergangenheit waren es Fälle wie der Wechsel von Jörg Pilawa von der ARD zum ZDF, die Übertragung diverser Sportveranstaltungen oder auch das Anbieten quasi identischer Programme zu Primetime.
Heute ist wieder so ein Tag: in England heiraten zwei Menschen. Neben den verschiendensten Privatsendern übertragen ARD und ZDF übertragen live aus London und zwar sechs bzw. sieben Stunden lang – parallel wohlgemerkt.
Das ist ja schon eine strittige Entscheidung. Zwar gestehe ich als Desinteressierter diesem Ereignis ein gewisses öffentliches Interesse zu, so dass ich eine Übertragung durchaus verstehe. Aber dass beide Sender ihren halben Tag mit dieser Eheschließung füllen, halte ich für überzogen.
Die Krönung ist aber die Tatsache, dass beide Sender, die von meinen Gebühren leben, eigene Teams nach England schicken. Man könnte ja aus Gründen der Sparsamkeit ein gemeinsames Programm machen. In den frühen Morgenstunden klappt das ja normalerweise gut.
An solchen Tagen ärgere ich mich, dass ich mit meiner Zwangsabgabe nicht nur mafiöse Strukturen aufrecht erhalte, sondern auch zusehen darf, wie mein Geld für Belanglosigkeiten verpulvert wird.
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