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Schreckensbild als Wahlhilfe

Nach dem teilweise etwas überraschenden Ergebnis der Niedersachsenwahl sollte man sich fragen, ob die bekannten Umfrageinstitute von der FDP unterwandert sind.

Hatten vor der Wahl alle Umfragen die FDP außerhalb des Landtages gesehen, war das Ergebnis geradezu sensationell. Ein wenig werden sich die Liberalen auch bei den Umfragenden bedanken dürfen, denn das Szenario, das durch die Institute, die Medien und nicht zuletzt durch das Gebahren der handelnden Politiker aufgebaut wurde, war geradezu apokalyptisch aus FDP-Sicht. Um nicht weniger als die Existenz des liberalen Gedankenguts schien es zu gehen, wollte man der öffentlichen Darstellung Glauben schenken. Und dennoch hatte der Wahnsinn System: bevor die Liberalen sich aus Deutschlands Parteienlandschaft verabschieden und somit die CDU allein und verloren im bürgerlichen Lager stehen lassen, wird so mancher Wähler wider seiner Überzeugung (wieder) das Kreuz bei den Gelben gemacht haben. Das ist durchaus nachvollziehbar, schließlich werden nicht nur CDU-Wähler ihre Zweitstimme „verliehen“ haben, auch viele enttäuschte FDP-Wähler werden aus einer vernünftigen Überlegung sich zur Stützung der FDP entschieden haben, auch wenn sie inhaltlich mit dem momentan angebotenen nicht einverstanden sein können. Denn egal, wie schlecht sich der Laden momentan verkauft, eine Parteienlandschaft ohne die FDP wäre auch nicht wirklich schön.

Ich glaube, dass die FDP ohne dieses Schreckensbild kaum soviele Wähler mobilisiert hätte. Im Gegenteil: hätten Forsa und Co. im Vorfeld der Wahl 7,5% vorhergesagt, hätte die FDP wahrscheinlich ernsthaft mit der Fünf-Prozent-Marke zu kämpfen gehabt, denn personell und inhaltlich sind die Liberalen momentan weit weg von Gut oder Böse. Deshalb sollte im liberalen Lager nicht die Häme über die fehlerhaften Umfragewerte vorherrschen, sondern die Dankbarkeit, dass die Wahlforscher ein so schreckliches Szenario gemalt haben, das viele Wähler sich zur Wahl der FDP entschieden haben.

Und wenn ich ein Freund von Verschwörungstheorien wäre, würde ich hinter diesem Umstand System vermuten.

Sozial und bibeltreu

Der Wahl-O-Mat zur Niedersachsenwahl im nächsten Jahr ist nun nutzbar. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, den 38 Thesen zuzustimmen (oder auch nicht) und komme auf folgendes Ergebnis:

ns_wahl_2012

Wen soll ich am 13. Mai wählen?

Am 13. Mai darf ich ja mal wieder ein Kreuzchen machen. Da kommt freilich die Frage aus, welche Partei denn die glückliche sein soll, die uns mit meiner Unterstützung ins Verderben stürzen darf. Und wie so häufig habe ich den Wahl-O-Mat bemüht, bin aber vom Ergebnis nicht so überzeugt.

DIE LINKE ist so halbwegs richtig platziert, beim Rest ist einiges durcheinander geraten.

Unerwartete Wahlen

Vollkommen unerwartet darf ich in diesem Jahr zur Wahlurne gehen. Und es ist nicht eine zerbrochene Bundesregierung, die mich zum Wahlgang „zwingt“, sondern die Auflösung des NRW-Landtags nach dem Scheitern des Haushalts in zweiter Lesung.

So richtig verstanden habe ich bis heute nicht, was da letzte Woche im Landtag von NRW passiert ist. Frei nach dem Motto „Nimm du ihn, ich hab´ ihn sicher“ haben FDP und LINKE den Haushalt der rot-grünen Minderheitsregierung scheitern lassen, obwohl sie wußten, dass die konsequenterweise folgenden Neuwahlen ihnen wahrscheinlich mehr schaden als nutzen würden. Im Falle der FDP lassen die aktuelle Prognosen sogar schlimmste Folgen befürchten, aber auch DIE LINKE wird es schwer haben, wieder in den Landtag zu kommen, die Zahl der Mandate dürfte auf jeden Fall erheblich sinken. Das hätten beide Parteien kommen sehen und sich durch Enthaltung oder „Krankheit“ zweier Politiker aus der Affäre ziehen, aber aus unerfindlichen Gründen sind beide Parteien auf Selbstzerstörungskurs geblieben.

Gut, man mag einwerfen, dass die Entwicklung seltsam anmutet. Am Vorabend der Abstimmung lässt die Landtagsverwaltung mitteilen, dass ein Scheitern der Einzelhaushalte zum Scheitern des Gesamtwerkes führen würde. Ein Umstand, der zwar oberflächlich logisch erscheint, den Parteistrategen aber unbekannt war. So ganz geheuer erscheint mir die zeitliche Enge nicht, aber man kann der Regierung ja nicht nachweisen, dass sie diese – im Nachhinein strittige – Auffassung zum Aufbau von Druck auf die kleinen Oppositionsparteienn nutzen wollte.

Wobei nach momentanem Stand der Dinge, die Opposition wahrscheinlich auch die Opposition bleiben wird. Die CDU hat momentan mehr mit der Frage zu tun, was der Spitzenkandidat im Falle eines Scheiterns machen wird, als dass man sich auf den Gegner konzentriert. Wer sich mehr mit der Niederlage und deren Konsequenzen beschäftigt, macht nicht gerade einen selbstbewußten Eindruck. Dass Herr Röttgen sich alle Optionen offen hält, kann man ihm zwar nicht verdenken, macht seine Position aber auch nicht einfacher.

Da hat es die FDP personell besser gemacht. Statt den Gesundheitsminister Bahr in NRW zu verbrennen, hat man mit Christian Lindner einen Mann aus dem Hut gezaubert, bei dem alle Ausgänge unproblematisch sind. Schafft die FDP wider Erwarten den Einzug in den Landtag, haben alle Seiten alles richtig gemacht, versagt Lindner, nimmt niemand bleibenden Schaden, der noch benötigt wird.

Ich persönlich hoffe ja, dass im Mai NRW wieder von einer stabilen Mehrheit regiert wird. Im Grunde ist mir die Farbkombination dabei egal, hauptsache, wir ersparen uns das Hinterstubengeschachere einer Minderheitsregierung. Idealerweise hat ein Lager die Nase vorn, denn eine große Koalition ist ebenfalls nicht mein Favorit, aber das ist ja schon fast zuviel der Wünsche.

Auch wenn ich nicht verstehe, wie es in der letzten Woche zur Ablehnung des Haushalts kommen konnte, so bin ich unterm Strich doch froh, im Mai unerwartet meine Stimme abgeben zu dürfen. Vielleicht schaffen wir Wähler es diesmal, einen klaren Regierungsauftrag mit stabilen Mehrheiten zu vergeben.

Demokratie im Internet

Am 11. März wird in Frankfurt ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Der hessische Rundfunk leistet sich von unseren Gebühren eine Sonderseite zu diesem politischen Ereignis im Internet. Auf dieser Seite kann man auch virtuell seine Stimme abgeben, wen man denn wählen würde.

Ich befürchte, der aktuelle Zwischenstand dieser Stimmungsabfrage hat mit dem Endergebnis nicht viel zu tun.

Die PARTEI ist eigentlich immer eine gute Wahl.

Wahrscheinlich wurde diese Abstimmung durch Nicht-Hessen verfälscht.

Veränderungen

Vor Wochenfrist haben mich meine Vereinsfreude der Freilichtbühne Werne m Rahmen der Jahreshauptversammlung freundlicherweise (und mangels Alternativvorschlägen) zum Geschäftsführer gewählt. Da kann ich nur „Danke“ sagen und mich auf eine spannende Zeit in dieser neuen Position freuen.

Und zu allem „Überfluß“ habe ich in den Tagen vor Weihnachten auch bei meinem Arbeitgeber eine Änderungsvereinbarung unterschrieben, die – wie der Name schon andeutet – eine Veränderung bedeutet und mich vor neue Herausforderungen stellt. Doch dazu mehr im nächsten Jahr..

Auf jeden Fall seht ihr, dass vieles im Wandel ist. Das wollte ich in diesen ruhigen Stunden nur mal loswerden.

Ich wünsche weiterhin „Frohe Weihnachten“.

Satirische Wahl?!

Am 18. September wird in Berlin gewählt. Natürlich gibt es auch wieder einen Wahl-O-Mat zu dieser Wahl und ebenso natürlich habe ich mal meine Meinungen dort eingeworfen und folgende Übereinstimmungen erhalten:

Die PARTEI vor der CDU, dann PIRATEN und FDP, gefolgt von GRÜNE und SPD, DIE LINKE steht als vorletzte Partei noch deutlich vor der NPD

Die PARTEI vor der CDU, dann PIRATEN und FDP, gefolgt von GRÜNE und SPD, DIE LINKE steht als vorletzte Partei noch deutlich vor der NPD

Ob es unbedingt für die „etablierten“ Parteien spricht, dass ich unter Angabe meiner wirklichen Meinung ausgerechnet bei einer Satire-Partei die höchste Übereinstimmung finde, sei mal in den Raum gestellt. Vielleicht sind aber auch nur meine Ansichten zu seltsam für den Wahl-O-Mat..

Grüne CDU an der Spitze

Am 22. Mai wird in Bremen die Bürgerschaft gewählt. Zwar darf ich als Nordrhein-Westfale meine Stimme dort nicht abgeben, aber das hindert mich ja nicht, eine Meinung zu haben. Also habe ich den Wahl-O-Mat für die Bürgerschaftswahl angeworfen und ein überraschendes Ergebnis erhalten.

LINKE und NPD hatte ich ja unten erwartet, aber dass die Bremer CDU die größte Übereinstimmung mit meinen Ansichten hat, ist schon verwunderlich. In meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Wahl-O-Mat hatte die schwarze Truppe zumeist einen Mittelfeldplatz errungen. Ob ich mich verändert habe?

Ein etwas genauerer Blick auf die Thesen und deren Antworten zeigt, dass die Bremer CDU sich – vielleicht dem allgemeinen Trend folgend – etwas linker und grüner gibt, als man es von der CDU erwarten würde. Ich hoffe ernsthaft, dass die CDU den momentanen links-grünen Schnellanstrich wieder aufgibt. Das Negativbeispiel SPD sollte Frau Merkel eine Warnung sein, was passiert, wenn eine Partei ihr Profil für kurzfristige Erfolge opfert.

Von daher würde ich diese hohe Übereinstimmung eher dem Profilwandel der CDU als meinen veränderten Ansichten zusprechen.

Verknüpfung

Zwei aktuelle Nachrichten zum Thema „Europäische Union“ sollte man verknüpfen, um sie zu verstehen.

Bei der finnischen Wahl wurde über das Ergebis folgendes vermeldet:

Rechtsruck bei Wahl: Euro-Gegner triumphieren in Finnland

Doch wen wundert´s, wenn man eine andere Schlagzeile des Tages dazu nimmt:

Vorratsdatenspeicherung: Brüssel will Deutschland zur Netz-Überwachung zwingen

Überrascht die SPD die Grünen?!

Die Grünen in Baden-Württemberg freuen sich gerade, haben sie doch die SPD als zweitstärkste Partei im Bundesland abgelöst und wollen nun in der ersten grün-roten Landesregierung den Ministerpräsidenten stellen.

Bei aller Euphorie sollte man an das Demokratieverständnis der SPD erinnern. Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt vor Wochenfrist wäre die SPD laut eigener Aussage auch als schwächere Partei mit den LINKEN in eine Regierung gegangen, aber nur, wenn sie entgegen aller Gepflogenheiten den Ministerpräsidenten gestellt hätten. Das war dann selbst den LINKEN zu doof.

Wer weiß, ob die SPD die Grünen auch in Baden-Württemberg ebenso überrascht.