Folgende Überschrift sah ich heute in meinem RSS-Reader:
Leider handelt es sich nicht um einen Kommentar zum deutschen Bildungswesen, sondern lediglich um einen Quotenbericht zu einer der unzähligen Quizshows im Fernsehen.
Folgende Überschrift sah ich heute in meinem RSS-Reader:
Leider handelt es sich nicht um einen Kommentar zum deutschen Bildungswesen, sondern lediglich um einen Quotenbericht zu einer der unzähligen Quizshows im Fernsehen.
Bei der Lektüre der Prisma fielen mir folgende vier Namen auf:
Ich muss zugeben: ich kenne keine dieser Personen, aber dennoch sind diese vier Herrschaften Teilnehmer von „Das perfekte Promi Dinner“ (sic!). Offenbar wird man heute recht leicht zum Promi..
Am Montag startete „Two and a half men“ in den USA in seine neunte Staffel, die rein zufällig die erste Staffel ohne Charlie Sheen ist. Während die Fans weitesgehend vernichtend urteilten, kam sein Ersatz Ashton Kutcher bei den professionellen Kritikern ganz ordentlich weg.
BILD wollte natürlich mitreden und schrieb dazu:
Billionär?
Klar, „Two and a half men“ ist eine Comedy-Serie, da darf man übertreiben, aber das scheint doch etwas hoch gegriffen. BILD ist hier leider dem beliebten Übersetzungsfehler aufgesessen, dass der englische „billionaire“ NICHT der deutsche Milliardär* Billionär ist. Vielmehr ist der „billionaire“ unser Milliardär, den es im Englischen nicht gibt. Im Deutschen gibt es zwar die Billion (1000 Milliarden), doch auf Grund der unterschiedlichen Vorgehensweise bei der Benennung großer Zahlen ist die Billion nicht gleich mit der in anderen Kulturkreisen.
Gut, dass Ashton Kutcher keinen Trillionär spielt..
* Selbst reingefallen..
Interviews direkt nach dem Abpfiff eines Fußballspiels haben Hop-oder-Top-Charakter. Entweder kann der geübte Journalist den Akteuren einige Aussagen entlocken, die man der Hitze des Gefechts zuschreiben muss und die im Nachgang weitere Schlagzeilen garantieren. Oder aber er erlebt, wie sich die abgebrühten Profis mit Binsenweisheiten, Floskeln oder Ablenkungen aus der Affäre ziehen.
Ein herrliches Beispiel für den letzten Typ von Nachspielinterview konnte der geneigte Sportschau-Zuschauer heute erleben. Nach der Niederlage gegen Heidenheim und dem damit verbundenen Ausscheiden aus dem DFB-Pokal wußte Bremens Trainer Thomas Schaaf mit bestechender Logik zu überzeugen.
Um nach Berlin zu kommen, muss man erstmal nach Heidenheim. Und wenn man Heidenheim nicht bezwingen kann, dann fährt man auch nicht nach Berlin.
Da kann man aus Sicht des Interviewers als positives Fazit feststellen, dass man etwa acht Sekunden Sendezeit mit dieser nichtssagenden Aussage füllen kann.
Ich freue mich ja regelmäßig, dass ich zum Erhalt des staatlich regulierten Fernsehen ein Zwangsgeld zahlen darf. Allerdings erwarte ich auch, dass mit den erzwungenen Gebühren vernünftig gewirtschaftet wird. Das könnte man ja durchaus ein öffentliches Interesse nennen, auch als Steuerzahler schauen die Menschen gerade bei Großausgaben der Politik kritisch auf die Finger.
Ich kann dem Gedanken des öffentlich-rechtlichen Fernsehen durchaus etwas abgewinnen, allerdings gibt es immer wieder Momente, bei denen ich mich schon frage, ob meine Gebühren verschwendet werden. In der Vergangenheit waren es Fälle wie der Wechsel von Jörg Pilawa von der ARD zum ZDF, die Übertragung diverser Sportveranstaltungen oder auch das Anbieten quasi identischer Programme zu Primetime.
Heute ist wieder so ein Tag: in England heiraten zwei Menschen. Neben den verschiendensten Privatsendern übertragen ARD und ZDF übertragen live aus London und zwar sechs bzw. sieben Stunden lang – parallel wohlgemerkt.
Das ist ja schon eine strittige Entscheidung. Zwar gestehe ich als Desinteressierter diesem Ereignis ein gewisses öffentliches Interesse zu, so dass ich eine Übertragung durchaus verstehe. Aber dass beide Sender ihren halben Tag mit dieser Eheschließung füllen, halte ich für überzogen.
Die Krönung ist aber die Tatsache, dass beide Sender, die von meinen Gebühren leben, eigene Teams nach England schicken. Man könnte ja aus Gründen der Sparsamkeit ein gemeinsames Programm machen. In den frühen Morgenstunden klappt das ja normalerweise gut.
An solchen Tagen ärgere ich mich, dass ich mit meiner Zwangsabgabe nicht nur mafiöse Strukturen aufrecht erhalte, sondern auch zusehen darf, wie mein Geld für Belanglosigkeiten verpulvert wird.
„Frauentausch“ ist ein typisches Beispiel für Verblödungsfernsehen. Für RTL II ist es eine günstig produzierte Sendung, die zur besten Sendezeit unzählige Zuschauer vor die Mattscheibe lockt. Der Unterhaltungswert ist natürlich nicht existent, bestenfalls Freunde des Fremdschämen kommen auf ihre Kosten.
Wolfgang Sch. aus W., der geradezu masochistische Seiten hat und sich stundenlang fremdschämen kann, war so freundlich, mir zwei Bilder aus der letzten Sendung zukommen zu lassen.
Um das Szenario kurz zu umreißen: eine junge Dame mit etwa 200 kg Gewicht (aber ohne Job) bereitet ihre Wohnung für die Dame vor, die mit ihr die Plätze tauschen soll. An den Fernseher wird folgendes Zettelchen geklebt, welches in wunderbarer Art und Weise alle traurigen Aspekte im Leben der Schreiberin zusammenfaßt.
Man muss sich das vorstellen: da läuft ein Fernsehteam mit der guten Frau durch die Wohnung, läßt sie irgendwelche Zettelchen schreiben und filmt das auch noch seelenruhig, wohlwissend, dass sich die junge Dame auf Ewigkeiten blamieren wird.
Aber es kommt noch besser.
Unsere junge Hartz-IV-Empfängerin verfügt über einen zum Körpergewicht antiproportional steigenden Schönheitssinn. Da sie selbst nur sehr bedingtes Interesse hat, auf ihre Äußerlichkeiten zu achten, wünscht sie sich freilich auch keine Tauschdame, die der Körperpflege in besonderem Maße anhängt. Dies tut sie mit einem weiteren Zettelchen kund.
Und wieder filmt der RTL-II-Kameramann fleißig mit..
Ich frage mich nur, wieviele Zuschauer dieses Drama verstanden haben.
Ich kann es kaum erwarten, dass „Game of Thrones“ auch bei uns zu sehen ist.
Vorgestern nutzte die ARD die abendliche Tagesschau ihre Sendezeit einmal mehr, um in eigener Sache Werbung zu machen. Nein, nicht die nächste Talkrunde mit Anne Will wurde angekündigt, sondern den umstrittenen Online-Aktivitäten von ARD und ZDF wurde außergewöhnlich viel Zeit eingeräumt. Mit Bedauern stellte man fest, dass ein Großteil des Archivs gelöscht werden mußte, aber dass nun alles toll sei und die von uns allen finanzierten Sender dem Nutzer nun rechtlich abgesichert wertvollsten Informationen zur Verfügung stellen würden.
Man darf sicherlich trefflich darüber streiten, ob Rundfunkanstalten, deren Führungspersonen durch Politiker gewählt werden, überhaupt noch eine zeitgemäße Informationsquelle sind. Besonders, wenn die Kanzlerin dieser Tage darüber klagt, dass das Internet die Kontrolle über die Medien und das Volk die Erfassung eines Meinungsbild erschwert habe. Grenzüberschreitende Informationsquellen, die nicht nur zahlreich, sondern vor allem auch individuell sind, lassen die bisherige staatliche Kontrolle über Massenmedien wirkungslos verpuffen. Natürlich kann man darauf mit einer Erweiterung der Befugnisse für gebührenfinanzierte Medien reagieren, aber das wird nicht helfen. Es erscheint mir unsinnig, zentrale Informationsstrukturen zu erhalten, wenn die dezentrale Informationsbeschaffung sich schon längst durchgesetzt hat.
Viel mehr ärgert mich aber, dass ich unabhängig von Nutzung diese Strukturen finanzieren soll. Es geht mir nicht nur darum, dass ARD und ZDF anderen Organisationen wie FIFA oder DFB hunderte von Millionen Euro für Übertragungsrechte in den Hals werfen, ohne dass sich dieser Spaß auch nur ansatzweise gegenfinanziert. Wenn meine knapp 18 Euro monatlich (Tendenz steigend) zur Beweihräucherung des eigenen Handeln statt zur Information genutzt werden, kommt mir die ohnmächtige Wut. Wenn man dann noch überlegt, dass uns von Regierungsseite immer mehr Eigenverantwortung aufgedrückt wird (z.B. eigene Rentenvorsorge), aber gleichzeitig zwangsweise Abgaben zahlen soll für Leistungen, die man nicht oder nur sehr punktuell in Anspruch nimmt, schmeckt das ganze bitter.
Als Sahnehäubchen obenauf gibt es ja dann auch noch tatsächlich eine Reform der GEZ-Abgabe. Doch statt diese mafiöse Struktur aufzulösen, wird dieser nur die Arbeit erleichtert, indem man einfach jeden Haushalt pauschal belastet und nicht mehr abhängig von den bereitgehaltenen Empfangsgeräten. Das mag zwar einfacher sein, löst aber das grundlegende Problem nicht.
Zum Glück kann man sich darüber noch aufregen..
Nachdem nun der zweite WM-Spieltag im vollen Gang ist, darf man ja mal ein kleines Zwischenfazit ziehen:
Es ist doch immer wieder schön, wenn man sich wie ein kleines Kind freuen kann. Und da bekanntlich Vorfreude die schönste aller Freuden ist (worüber man sicherlich trefflich streiten könnte), will ich euch den Grund meiner Begeisterung nicht vorenthalten:
"Das Lied von Eis und Feuer" wird von HBO unter dem Titel "A Game of Thrones" als Serie verfilmt. Um es platt zu sagen: "Wie geil ist das denn?"
George R.R. Martins Romanreihe ist mit weitem Abstand das Beste, was ich im Bereich "Fantasy" je gelesen habe. Martin schafft den Spagat zwischen dem brutalen Realismus einer mittelalterlichen Welt und den geheimnisvollen Mysterien, die man von Fantasy erwartet. Seine Charaktere sind tiefgründig gezeichnet, durch steten Wechsel der Erzählfiguren sieht man die Welt plötzlich aus den Augen des vermeintlichen Bösewichts und empfindet Sympathie und Mitleid für denjenigen, der aus den Augen der vorhergehenden Erzählfigur der Abgrund der Boshaftigkeit war. Gepaart mit mehreren Erzählsträngen, die teilweise gemeinsam starten, sich voneinander weg entwickeln, sich wieder kreuzen, um offenbar im Großen zu einer Geschichte zu werden, ist diese Erzählweise hervorragend.
Ich freue mich schon riesig auf die Verfilmung und kann es kaum erwarten, mehr Teaser/Trailer von diesem Werk zu sehen. Hoffentlich findet die Serie auch schnell ihren Weg nach Deutschland, immerhin ist mit Sean Bean ein nicht ganz unbekannter Schauspieler an Bord.
Wer die Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" noch nicht kennt, kann ich die Buchreihe nur wärmstens ans Herz legen. Ich habe die bisher komplette Reihe als Paperback und als Hardcover (teilweise mit Signatur von George R.R. Martin) im Schrank stehen und verschlungen. Momentan höre ich den ganzen Spaß bei der Fahrt zur Arbeit – bei audible.de ist die Reihe als Hörbuch erschienen, was dem lesefaulen Fantasyfreund (und dem Zeitgeist) sicherlich entgegenkommt. Einzig das Brettspiel habe ich noch nicht ausprobiert.
Blanvalet wird zum Ende des Jahres die Reihe zusätzlich als Taschenbuch veröffentlichen. Der erste Band "Die Herren von Winterfell" erscheint am 14.12. in der Taschenbuchausgabe mit neuer Covergestaltung gegenüber den anderen Versionen. Für lange Winterabende sollte dies die richtige Lektüre sein. Leider erscheint der nächste Teil, "Der Erbe von Winterfell", erst im März 2011. Aber es gibt ja noch die anderen Ausgaben..
Hoffentlich schaffen es die Macher der Serie, die Stimmung und die Komplexität der Bücher ins Fernsehen zu retten. Ich bin auf jeden Fall voller Vorfreude.