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Lemmy

Heute ist mit Lemmy Kilmister ein weiterer Held meiner Jugend gestorben. Offen gestanden musste der geneigte Fan ja seit Jahren mit einer solchen Nachricht rechnen, der Lebenswandel des Motörhead-Frontmanns war legendär und entsprach allen Rock-n-Roll-Klischees.

Dennoch ist es schade, dass nun einer der alten Garde von Rockern von uns gegangen ist. Seine Musik war ein steter Begleiter meiner Jugendjahre. Und auch wenn es sicherlich musikalisch bessere Bands im Hardrock-Bereich gibt, fand ich Motörhead mit ihrem geradlinigen Rock und Lemmys unverwechselbarer Whisky-Stimme sehr erfrischend.

Sicherlich werden in diesen Tagen Motörhead-Klassiker wie „Ace of Spades“ rauf und runter gespielt, vielleicht wird auch die ein oder andere Mainstream-Radiostation Lemmys Stimme zum Abschied erklingen lassen. Mein persönlicher Liebling von Motörhead ist allerdings ein ruhiges Stück. Wie viele andere Hardrock- und Metal-Bands haben auch Motörhead mit „1916“ ein langsames Lied im Repertoire, das zeigt, dass auch Hardrocker Herz und Gefühl haben. Mir hat dieses Lied immer imponiert, weil es eine klare Aussage zum Thema Krieg hat.

Ruhe in Frieden, Lemmy.

Vermeidenswerter Vertipper

Bei solchen Nachrichten finde ich Vertipper in der Überschrift sehr vermeidenswert:

todesvertipper

Erst dachte ich, es läge ein Zahlendreher beim Geburtsjahr vor, allerdings handelt es sich um einen Tippfehler. Stephen Lee ist 1955 geboren worden.

Das Geschäft mit dem Tod

Bekanntlich ist der Tod einer bekannten Persönlichkeit für viele ein gutes Geschäft. Warum sollte es also beim großen Loriot anders sein?

In der Mitteilung über seinen Tod kündigt sein Verlag direkt an, dass das für November 2011 angekündigte Buch des großen Meisters mal direkt auf September vorgezogen wird. Da halte ich mich mal lieber an den Buchtitel und sage jetzt nichts dazu.

Absehbar

So absehbar wie der frühe Tod von Amy Winehouse, so absehbar war auch die Reaktion der Massen bei den bekannten Versandhändlern:

Immerhin kann die gute Frau so posthum nochmal Erfolge feiern. Wahrscheinlich werden auch bald ein paar unveröffentlichte Songs gefunden, die mal schnell auf den Markt geworfen werden. Es ist halt dieselbe Masche wie bei Michael Jackson. Der war auch nach langer Durststrecke nach seinem Tod noch einmal richtig erfolgreich.

Gedankenlos

Man könnte es pietätlos nennen, wenn es nicht BILD unterlaufen wäre. So ist es wohl eher gedankenlos zu nennen, dass ein wahrscheinlich lange in der Vergangenheit vorbereiteter Artikel so online gehen konnte.

Ob "Sexy Cora" da mitten drin war, wage ich zu bezweifeln..

Peinlicher geht es kaum: im letzten Abschnitt dieses Ausschnitts schreibt die Autorin, „Sexy Cora“ sei mittendrin gewesen. Und daneben stehen die Berichte zu ihrem Tod vor einigen Wochen als Verlinkung. Da stimmt doch was nicht..

Aber immerhin hat BILD diesen Fehler inzwischen selbst bemerkt und die Gästeliste um die tote Cora gekürzt.

Bent Larsen ist tot

Am Donnerstag ist Bent Larsen gestorben. Die wenigsten von euch werden den Dänen kennen, war er doch für sein Schachspiel bekannt.

Was diese Nachricht für mich berichtenswert macht, ist die Tatsache, dass ich seit jeher meine Partien mit der Nimzowitsch-Larsen-Eröffnung (A01) eröffne.

So hatte ich erst am vergangenen Sonntag die weißen Steine im Mannschaftsspiel gegen die zweite Mannschaft der Schachvereinigung Hamm. Natürlich hieß der erste Zug b2-b3. Und auch wenn mein Gegner nach dem Ende der Partie meine arg passive Spielweise monierte, konnte ich das Duell für mich entscheiden, da er am Ende die entscheidenden Fehler machte.

Die Endstellung sagt natürlich nicht viel über die Eröffnung aus

Zwar konnte mein Sieg die Mannschaftsniederlage nicht verhindern, zeigte aber doch einmal mehr, dass Bent Larsens Eröffnung eine feine Idee ist.

In diesem Sinne: Ruhe in Frieden, Bent.

Nüchtern betrachtet

So langsam klingt der Wahnsinn der vergangenen Wochen ja langsam ab und vielleicht kann man den Selbstmord des Robert Enke mal etwas nüchterner betrachten.

Da bringt sich ein 32-jähriger Mann durch einen Sprung vor einen heranrasenden Zug um. De facto bringen sich in Deutschland jährlich über 9000 Menschen um, d.h. täglich scheiden ungefähr 25 Menschen freiwillig aus dem Leben. Davon werfen sich ein bis zwei Menschen vor einen Zug. Die Altersgruppe, der Herr Enke und ich angehören, neigt zwar statistisch weniger zum Suizid, aber auch Männer zwischen 30 und 35 bringen sich jährlich in merklichen Zahlen um. Kurzum: faktisch war die Tat nichts besonderes, so bitter das klingen mag.

Jetzt muss man auch festhalten, dass Herr Enke zwar ein guter Sportler war, aber auch nicht viel mehr. Er war kein Weltklassespieler, dazu fehlten in seiner Vita entscheidende Erfolge und herausragende Positionen. Das mag hart klingen, aber eine Handvoll Länderspiele und eine Stammposition bei Hannover 96 machen unterm Strich nicht viel her. Sein Talent ist unbestritten, es wurde aber leider nicht in besonderen Erfolg umgemünzt. Wie eingangs geschrieben: nüchtern betrachtet.

Zehntausende Menschen haben in den vergangenen Tagen von Robert Enke Abschied genommen, sämtliche Prominenz aus Deutschland und der Welt hat ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Jeder Sportler und jeder Politiker wußte plötzlich etwas zum traurigen Schicksal des Kickers zu sagen. ARD und ZDF haben mit diversen Sondersendungen und Liveübertragungen auf den Selbstmord reagiert, BILD kannte tagelang nur noch ein Thema. Wer den nachfolgenden Bundesligaspieltag bzw. das Spiel der Nationalmannschaft gesehen hat, mußte sich zwangsläufig fragen, welcher große Fußballheld da von uns gegangen ist. Die mediale Präsenz der Hinterbliebenen und des Falls liessen das tragische Schicksal zweitrangig werden. Bei all dem darf man ja mal ganz berechtigt fragen: wenn um einen 32-jährigen eher durchschnittlichen Kicker ein solches Aufhebens gemacht wird, was passiert denn erst, wenn jemand von wahrer Bedeutung plötzlich stirbt?

Die einzige Hoffnung, die man haben könnte, ist die Chance auf einen veränderten Umgang mit der auslösenden Krankheit. Depressionen werden gesellschaftlich nicht als Krankheit, sondern als Schwäche wahrgenommen, was es den Betroffenen schwer macht, ihre Krankheit zu offenbaren und sich in Behandlung zu begeben. Inwieweit der Fall Enke, der als Fußballprofi (zu Recht) in einer außergewöhnlichen Drucksituation war, sich auf die große Masse der Kranken übertragbar ist, kann ich nicht abschätzen. Aber ich bin mir sicher, dass die vielen warmen Worte von Theo Zwanziger und Konsorten vielleicht gut gemeint sind, schlußendlich aber zu keinerlei echten Konsequenzen führen werden. Was soll denn auch geschehen? Der Profifußball in seinem alltäglichen Wahnsinn läßt sich wohl kaum vom Selbstmord des Herrn Enke verändern. Zwar wurde er kurz ausgebremst, aber spätestens in zwei Wochen ist alles wieder so, wie es vor dieser Tat war. Schließlich ist mit dem Wettskandal schon das nächste Thema da.

Und in der breiten Masse? Machen wir uns nichts vor: irgendwie war es die negative Umkehrung der WM 2006. Ein schönes Massengefühl, gemeinsam mit der hübsch inszenierten Witwe zu trauern, aber mehr auch nicht. Es ging doch letztlich nur um ein emotionsgeladenes Großereignis, nach dessem Ende nur noch verklärte Erinnerungen bleiben, aber nichts wirklich dauerhaftes, schon gar nicht für die Situation der an Depression erkrankten Menschen.

Aber vielleicht ist das ganze ja auch nur zu nüchtern und zu realistisch betrachtet..

Der Tod hat sich gelohnt

Als Zyniker muss man festhalten, dass sich der Tod von Michael Jackson für einige Menschen gelohnt hat: so belegen Alben des Musikers bei amazon.de aktuell alle zehn Plätze in den Top-10 der meistverkauften Musikalben.

Ich für meinen Teil kann die Musik nicht mehr hören.

Ein Playmate weniger

Anna Nicole Smith ist tot. Die Todesursache der reichen Witwe des Busenwunders ist noch völlig unklar, aber eigentlich auch nebensächlich.

Schade, eine Inspiration für diese Seiten weniger.