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Waffenfähiges Plutonium

Dank einer 40%-igen Preiserhöhung meiner bisherigen Bank habe ich mich entschlossen, mein Konto anderswo zu führen. Im Rahmen dieses Wechsels schiebe ich immer wieder etwas Geld von links nach rechts, wobei ich im Verwendungszweck Blödsinn schreibe. Manchmal sind es Sätze vom Satzgenerator, manchmal anderer Unfug.

Offenbar wird dieser Unfug allerdings tatsächlich gelesen, ausgewertet und bearbeitet, denn die DKB schreibt mir eine Mail dazu:

Man stört sich an „Waffenfähiges Plutonium zur Erringung der Weltherrschaft“.

Jetzt wird der geneigte Leser völlig zu recht einwerfen, dass es ja schon seit vielen Jahren bekannt ist, dass Banken automatisch per Software nach bestimmten Begriffen suchen und bei Treffern eine menschliche Arbeitskette gestartet wird.

Andererseits würde ich ja gerne im Umkehrschluss wissen, wie viele echte Terroristen aus dem Verkehr gezogen wurden, weil sie „waffenfähiges Plutonium“ oder andere böse Wörter in den Verwendungszweck geschrieben haben. Oder noch besser: auf wie viele solcher Mails wie obiger kommt ein Treffer, bei dem wirklich ein Verbrechen aufgeklärt oder verhindert werden konnte.

Ich würde ja erwarten, dass die reine Suche nach Schlagwörtern bestenfalls bei Kleinkriminalität wie kleinen Drogendeals eine messbare Chance auf Erfolg hat. In Zeiten von KI könnte man die Überwachung des Zahlungsverkehrs (denn nichs anderes ist das ja) sicherlich effizienter gestalten und so die menschliche Arbeitskette, die irgendwelchen Jux-Texten hinterherrecherchiert, einiges an Arbeit nehmen.

Wie auch immer: der DKB werde ich – unabhängig von der humorlosen Mail – auch kündigen, aber fortan nur seriöse Verwendungszwecke wie „Schwester Janina ist die humorloseste Nonne in der Abtei.“ oder „Dein Vermieter fällt deine Moor-Birke.“ nutzen.

Achja: an alle Bots und Ermittler, die wegen des Betreffs dieses Beitrags hier gelandet sind, ein herzliches Willkommen.