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Luca ist der neue Kevin

Ich habe vor einigen Tagen den Pfarrbrief meiner katholischen Gemeinde bekommen. Neben eher uninteressanten Dingen werden dort auch die Namen der Kommunionskindern und Firmlinge aufgeführt. Dort zeigen sich interessante (gesellschaftliche) Entwicklungen.

Während Kevin bei den Firmlingen noch verbreitet ist, gibt es kein Kommunionskind mit diesem Namen. Offenbar haben die Eltern gelernt, dass Kevin inzwischen eine Diagnose für ihr Kind ist. Allerdings gibt es scheinbar einen neuen Modenamen für Jungen. Luca in jeder Schreibweise, gerne auch mit einem vorangestellten Namen, dürfte den Lehrern in den nächsten Jahren übel aufstossen. Was früher der Kevin, dürfte bald der Luca werden. Allerdings scheinen auch Ni(e)ls und Florian sehr beliebt zu sein. Wahrscheinlich müssen Lehrer bald differenzierter diagnostizieren.

Bei den Mädchen gilt die L-Regel. Egal, wie das Mädchen heißt, hauptsache, der Vorname beginnt mit L. Laura, Lena, Lisa-Marie oder Lea – so muss das Mädel heißen. Dabei ist es egal, ob das Kind die Firmung oder die Kommunion erhält, L-Namen sind in der Mehrheit. Interessanterweise gibt es in meiner Gemeinde keine Hartz-IV-Namen Vorurteilsnamen wie Ann-Chantalle oder Jaqueline, lediglich eine Fabienne-Celine läßt die Augenbrauen hoch wandern.

Ich bin gespannt, ob dieser Querschnitt durch eine katholische Gemeinde in einer kleinen Stadt wie Werne sich auf unser gesamtes Land übertragen läßt. Vielleicht lesen wir ja bald wirklich von der Diagnose „Luca“.

Hoffentlich..

..ist der offizielle Teil jetzt vorbei und sie hat "Ja" gesagt.

Virtuelles Killen in Gottes Namen

Während alle Welt über gewalttätige Computerspiele diskutiert, haben einige Kirchengemeinden in Amerika diese Spiele als Werbemethode für sich entdeckt. Besonders "Halo 3" mit einem leichten religiösen Touch in der Geschichte erweist sich als gut darin, männliche Jugendliche in die Gemeindehäuser zu locken. Da werden auch mal Altersempfehlungen übergangen, ist ja schließlich alles in Gottes Namen.

Vielleicht läßt die Kirche demnächst nach dem Vorbild von "America´s Army" gleich ein eigenes Rekrutierungsspiel entwickeln: als Engel kämpft man gegen die Heerscharen der Hölle, der Pornoindustrie und anderer Religionen. Lebensenergie erfrischt man durch Bibellektüre oder durch ein Gebet. Ein Segen läßt den Spieler 10 Sekunden unverwundbar werden, während Weihwasser den verursachten Schaden verzehnfacht. Und wer zehn Schwule in acht Sekunden umlegt, kommt direkt in den Himmel..

Himmel hilf..

Der Papst darf das

Wer bitte, wenn nicht der Papst, soll das aussprechen, was viele Katholiken denken und vor allem glauben? Nämlich, dass sie die einzig wahre Kirche und alle anderen bestenfalls Glaubensgemeinschaften auf dem Irrweg sind. Freilich muss man diese Ansicht nicht teilen, aber ein selbstbewußtes und klares Auftreten (und Abgrenzen) der katholischen Kirche gegen ihre Wettbewerber kann doch nicht verkehrt sein, oder?

Kirche gegen Konsum?!

Dass in "US und A" so manches anders ist, sollte hinlänglich bekannt sein. So wunderte mich nicht, dass ich gerade im Radio von einem "Reverend Billy and the Church of Stop Shopping" gehört habe.

Letztlich wollen diese Leute nichts anderes, als den Massenkonsum zu bekämpfen. Ich würde diese Leute zwar nicht zur "Christmas Resistance" zählen, aber mit dem Begriff "Kirche" würde ich diese sozialpolitische Kampagne nicht assoziieren. Aber im Namen Gottes kann man ja so manches tun, schließlich schweigt er beständig dazu.