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Lesen, Sehen, Hören & Spielen (März 2018)

Ein Monat mit einigen Medienereignissen ist vorüber.

Hörbücher:

  • Die Arena
    Von darauf dem Buch basierenden TV-Serie war ich wenig angetan, vom Buch/Hörbuch umso mehr. Stephen King erzählt eine spannende Geschichte um einen Ort, der von einer undurchdringlichen, unsichtbaren Kuppel umschlossen ist. Das über 50 Stunden dauernde Hörbuch ist dank David Nathans Vorlesekunst nie langweilig. Ich war so angetan, dass ich mir „The Stand“ aufs Handy geladen habe.
  • Origin
    Origin ist ein typischer Dan-Brown-Roman – im guten wie im schlechten Sinne. Betrachtet man das Buch unabhängig von allen anderen Robert-Langdon-Romanen, ist es durchaus spannend gemacht, flott geschrieben und unterhaltsam. Allerdings im Vergleich zu Illuminati und Co. fällt einem auf, dass Dan Brown sein Grundschema unverändert lässt. Die scheinbaren Bösen sind dies natürlich nicht, während sich ein enger Vertrauter (generisches Maskulinum) als Drahtzieher allen Übels erweist. Damit könnte ich auch leben, wenn nicht die vermeintlich große Sensation, die Langdon in „Origin“ nachrennt, wenig überzeugend wäre. Sie ist argumentativ auf sich selbst fußend, was irgendwie unpassend ist. Das Thema Wissenschaft und Religion treibt dieses Buch, ohne dass Brown so richtig inspiriert scheint.
    Für mich ist „Origin“ der bisher schwächste Robert-Langdon-Roman. Er wiederholt das Grundschema der vorherigen Geschichten, schwächelt aber beim Thema und bei der Auflösung.

Filme

  • The Quest
    Ein kurzweiliger Abenteuer-Film mit semi-lustigen Referenzen auf Indiana Jones. Ordentliches Popcorn-Kino, mehr aber nicht.
  • Valerian
    Sehr bildgewaltiger SciFi-Film von Luc Besson, der durchaus was hat, auch wenn die Geschichte eher mau ist. Basierend auf einer alten Comic-Serie wissen die Trickeffekte sehr zu gefallen, auch wenn ich anfangs stark an Avatar erinnert wurde.
  • King Arthur – Legend of the Sword
    Ganz lose basiert der bildgewaltige Film auf der Artus-Saga. Diese losen Verknüpfungen lassen das Werk etwas beliebig wirken. Mich konnte er jedenfalls nicht begeistern, auch wenn der Film nicht schlecht ist. Für einen verregneten Abend auf jeden Fall geeignet.

TV-Serien

  • Star Trek – Deep Space Nine Staffel 4
    Worf wird nach dem Ende von Next Generation ein regulärer Charakter der Serie, die nun richtig Fahrt aufnimmt. Ich kann mich nur wiederholen: DS9 ist in meinen Augen die beste Star-Trek-Serie.
  • Electric Dreams
    Eigentlich ist Electric Dreams keine klassische Serie mit einer durchgehenden Geschichte oder wiederkehrenden Figuren, sondern eine Aneinanderreihung von Geschichten aus der Feder von Philip K. Dick mit teilweise sehr hochkarätiger Besetzung. Nicht alle Geschichten sind hochklassig, aber alle Folgen fand ich interessant. Da die Themen zwar ähnlich sind, aber die Umsetzung und die Hintergründe sehr verschieden, dürfte für jeden was dabei sein.

Computerspiele

  • Guardians of the Galaxy
    Das Telltale-„Adventure“ ist eine interessante Adaption der Marvel-Comics. Spielerisch reduziert sich das Werk auf Quick-Time-Events und eine Auswahl von Antworten in Dialogen, dafür wissen die Geschichte und die gut umrissenen Figuren zu überzeugen. Versteht man das Spiel mehr als interaktiven Film, sind die fünf Episoden wirklich eine gute Unterhaltung, die gerade Fans der Filme begeistern kann.
  • Batman – The Enemy Within
    Was ich über das Telltale-Spiel „Guardians of the Galaxy“ geschrieben habe, gilt vollumfänglich auch für das Batman-Spiel. Wer eine tolle Variante der bekannten Batman-Geschichte erleben möchte, sollte hier bzw. beim Vorgänger zuschlagen.

Brettspiele

  • Concordia
    Ich habe die Germania-Erweiterung gespielt. Concordia hat ein wenig vom Catan-Prinzip. Ich erwerbe mit Rohstoffen Siedlungen oder Verbesserungen und muss meinen Gegner die strategisch günstigen Felder nehmen. Allerdings fällt hier der Glücksfaktor weg, sondern ich spiele meine Aktion aus einer Auswahl von Aktionskarten, so dass der Strategie-Faktor massiv höher ist. Ein schönes Spiel, das anfänglich mit vielen Elementen verwirrt, aber nach kurzer Zeit sehr zu gefallen weiß.

Mediales im Januar 2018

Ich habe in meiner spärlichen Freizeit im Januar einige Medien konsumiert, von denen ich hier auszugsweise kurz berichten möchte.

Hörbücher:

  • Das Buch der Entscheidung (#5 aus The Banned and the Banished)
    Offen gestanden war ich nach den mäßigen Bänden 3 und 4 fast schon versucht, das Ende auszulassen. Dann wollte ich zumindest sehen, ob James Clemens ein originelles Ende für sein Werk findet, schließlich wurde uns ja die „letzte Handlung“ der Hexe als ganz besonders schwerwiegend angekündigt. Naja, so außergewöhnlich war das alles nicht, aber der Abschluss der Serie ist sehr versöhnlich. Die Fäden werden gut aufgenommen, verwoben und wieder entwoben, so dass der geneigte Leser/Hörer keine offenen Fragen hat.
    Am Ende muss ich leider feststellen, dass diese Buchserie zwar sehr gut startet, dann aber die Spannung und die Qualität nicht halten kann. Mit diesem letzten Buch schafft Clemens zumindest einen sauberern Abschluss, so dass die Serie als mittelmäßig einzustufen ist. Der deutsche Sprecher der Hörbuchversion, Reinhard Kuhnert, ist über jeden Zweifel erhaben.

Bücher:

  • What If? von Randall Munroe
    Wer xkcd kennt, hat vielleicht eine Idee, was ihn hier erwartet. Randall Munroe beantwortet scheinbar unsinnige Fragen so ernsthaft und wissenschaftlich wie nur möglich. Und das ist hochgradig unterhaltsam und spannend. Wer schon immer wissen wollte, ob man mit dem Rückstoss eines auf den Boden gerichteten Maschinengewehrs abheben kann, der wird hier fündig. Als Technik- und Wissenschaftsbegeisterter war dieses Buch eine grandiose Unterhaltung. Eine unbedingte Leseempfehlung.
  • Die Paten der Liga von Kai Psotta
    Ein Buch über die Spielerberater von Fußballern – das dürfte nicht jedermanns Lektüre sein. Dennoch ist das Werk ganz unterhaltsam, da es flott geschrieben ist und an Hand verschiedener Beispiele eine interessante Bandbreite dieser häufig als zwielichtig angesehenen Berufsgruppe aufzeigt. Im Gegensatz zu den momentan herumgeisternden „Football Leaks“ finden sich hier keine schlimmen Enthüllungen oder Skandale, aber für Fußballinteressierte ist das Buch eine klare Empfehlung, da es einen schönen Blick hinter die Kulissen gewährt.
  • The Beginner´s Guide to Todoist von Amir Salihefendic und Thomas Mailund
    Ich würde mich nach gut vier Jahren als Nutzer nicht mehr als Beginner von Todoist bezeichnen, entsprechend unspannend war das Buch für mich. Es erklärt recht gut alle Basis- und Premium-Feature des Aufgabenmanagers. Dazu kommen ein paar allgemeine Tipps zum Thema Produktivität, die es anderswo aber besser und detaillierter gibt. Für Todoist-Anfänger ist das Buch empfehlenswert.

Filme & Serien

  • Deep Space Nine
    Spät abends mit meinem jüngsten Kind auf dem Arm gönne ich mir den dritten Durchgang durch die beste Star-Trek-Serie. Im Januar habe ich Staffel 2 beendet. Die Geschichte nimmt langsam Fahrt auf, wobei weiterhin viele Einführungsfolgen dabei sind. Ich kann die Serie echt nur jedem ans Herz legen.
  • Bright
    Dem ganzen Hype um den Netflix-Film konnte ich mich nicht entziehen. Der Film hat was, er ist nicht furchtbar schlecht, aber er verschenkt auch unglaublich viel. Im Grunde ist es ein belangloser Cop-Film in einem interessanten, aber nicht ausgeschmüchten Cyberpunk-Fantasy-Szenario. Während ich bei manchen Serie (z.B. Under The Dome) meine, dass 1-2 Filme oder maximal eine Mini-Serie ausgereicht hätten, ist hier das Gegenteil der Fall. Bright hätte über 5-10 Folgen mehr Spaß machen können, weil wir dann das Potential der durchaus faszinierenden Welt hätten aufdecken können. So bleibt ein netter Popcorn-Abend, aber mehr leider nicht.

Letzter Aufruf

Morgen enden viele meiner eBay-Auktionen.

Ihr könnt viele original verpackte CDs erwerben, z.B. 5-Album-Sets von Bands wie Jethro Tull oder The Pogues. Außerdem versteigere ich eine Box mit 5 Terry-Pratchett-Hörbüchern im mp3-Format (gelesen von Dirk Bach und Per Augustinski). Und eine BluRay des Hobbit-Films gibt es auch zu erstehen.

Schaut also noch mal schnell vorbei, bevor es zu spät ist.

Disney-Ausverkauf

Zwar ist eBay als Verkaufsservice arg „retro“, aber vielleicht finde ich ja dort Abnehmer für meine Disney-DVDs.

Bärenbrüder
Tarzan (Special Edition)

Drückt mir die Daumen und bietet fleißig mit.

Einsortieren

Der Mitarbeiter, der für die Einsortierung der Filme zuständig ist, benötigt offenbar noch eine Schulung.

painundgain

Dass der fehlsortierte Film „Pain & Gain“ heißt, mag ein dummer Zufall sein. Dass der Film auch günstiger zu haben ist, dürfte hingegen kein Zufall sein.

Der Ausverkauf geht weiter

hdr-dvdsAuch die Herr-der-Ringe-Trilogie habe ich auf DVD und Bluray. Daher trenne ich mich von der DVD-Version. Es handelt sich um die Special-Extented-Versionen der drei Filme mit vier DVDs je Film.

Hier geht es zur Verkaufsanzeige.

Bei dieser Gelegenheit sei noch an meine Game-Of-Thrones-Auktion erinnert.

Darüber hinaus überlege ich momentan sehr ernsthaft, mich von einigen alten Wrestling-DVDs zu trennen, vornehmlich alte ECW-Klassiker.

Game Of Thrones zu verkaufen

Via eBay trenne ich mich von der ersten Staffel von „Game Of Thrones“ auf DVD.

Link zur Auktion

Es handelt sich um die limitierte Ausgabe mit Fotobuch. Der geneigte Fan und Sammler mag dies auch als Investition ansehen.

Und nur zur Sicherheit: ich trenne mich von der DVD-Version, da ich inzwischen auch die BluRay-Version besitze.

Spannende Frage

Nachdem ich nun zweimal „Der Hobbit“ gesehen habe, frage ich mich, ob Peter Jackson bei zukünftigen Veröffentlichungen von „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ die rückblickenden Szenen des Ringfundes durch Bilbo ersetzen wird. Werden wir statt Ian Holm bald die Szenen mit Martin Freeman im großen Epos sehen, um eine Kontinuität in den Darstellern sicherzustellen?

Ich hoffe es zwar nicht, halte es aber im Angesicht des Star-Wars-Handelns für nicht unwahrscheinlich, dass nach Veröffentlichung aller Hobbit-Teile auch die Herr-der-Ringe-Trilogie nocheinmal überarbeitet werden.

Teilt ihr meine Befürchtung oder ist euch das egal?

Billionär?!

Am Montag startete „Two and a half men“ in den USA in seine neunte Staffel, die rein zufällig die erste Staffel ohne Charlie Sheen ist. Während die Fans weitesgehend vernichtend urteilten, kam sein Ersatz Ashton Kutcher bei den professionellen Kritikern ganz ordentlich weg.

BILD wollte natürlich mitreden und schrieb dazu:

Der Billionär?

Der Billionär?!

Billionär?

Klar, „Two and a half men“ ist eine Comedy-Serie, da darf man übertreiben, aber das scheint doch etwas hoch gegriffen. BILD ist hier leider dem beliebten Übersetzungsfehler aufgesessen, dass der englische „billionaire“ NICHT der deutsche Milliardär* Billionär ist. Vielmehr ist der „billionaire“ unser Milliardär, den es im Englischen nicht gibt. Im Deutschen gibt es zwar die Billion (1000 Milliarden), doch auf Grund der unterschiedlichen Vorgehensweise bei der Benennung großer Zahlen ist die Billion nicht gleich mit der in anderen Kulturkreisen.

Gut, dass Ashton Kutcher keinen Trillionär spielt..

* Selbst reingefallen..

Kino in Kürze: Nichts zu verzollen, Planet der Affen: Prevolution, Resturlaub

In den letzten zwei Wochen war ich einige Male im Kino und möchte euch kurz und knackig meine Meinung zu den gesehenen Streifen mitteilen.

Nichts zu verzollen

Diese ganz ordentliche Komödie leidet an einem ihrer Grundthemen. Es geht um einen belgischen Grenzzöllner, der nach Wegfall der Grenzkontrollen mit einem der verhaßten französischen Kollegen zusammenarbeiten muss. Dieser Franzose ist zu allem Überfluß auch noch mit der Schwester seines belgischen Kollegen liiert. Diese lokale Einfärbung aus dem französischen Original ins Deutsche zu transportieren ist nur bedingt gelungen. Den Belgiern wird im Deutschen ein seltsamer Akzent angedichtet, womit wahrscheinlich 50% des Humors und der Hintergründigkeit verloren geht. Zudem ist das komplexe Miteinander zwischen Belgiern und Franzosen für den durchschnittlichen Deutschen schwer nachvollziehbar, womit ein wenig Tiefgang verloren geht.

Dennoch ist „Nichts zu verzollen“ ganz unterhaltsam, ohne dass man gleich in Begeisterungsstürme verfallen müßte.

Planet der Affen: PrEvolution

Die Voraussetzungen scheinen eigentlich schlecht zu sein: da gibt es eine legendäre Filmreihe von den 60er und 70er Jahren, ein Remake vor einigen Jahren konnte nicht überzeugen und das Thema, wie die Affen sich entwickelten, war auch schon Thema der „alten“ Filme. Das konnte eigentlich nur schief gehen.

Und dennoch ist „Prevolution“ sehr gelungen. Mit viel Feingefühl erarbeitet der Film die Veränderung des durch ein Medikament veränderten Affen Caesar vom Menschenfreund zum Befreier seiner Artgenossen. Man verzichtet auf dumpfe Schwarz-Weiß-Malerei und schafft es trotz einiger nicht allzu logischer Szenen immer, den Zuschauer mitzunehmen. Vielleicht liegt es auch an der Liebe zum Detail, die sich nicht nur in der hervorragenden Computertechnik der Affen widerspiegelt, sondern auch in den vielfältigen Referenzen zur „alten“ Filmreihe. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man auf Nebenstränge weitesgehend verzichtet hat – die obligatorische Liebesgeschichte ist schnell abgefrühstückt, alle anderen Stränge sind dicht an den Hauptstrang gebunden.

So kann ich ruhigen Gewissens diesen Film empfehlen: er ist handwerklich gut gemacht, liefert einen einfühlsamen Beitrag zur „Planet der Affen“-Serie und unterhält über die komplette Länge. Auch wenn „Prevolution“ ein dämlicher Filmtitel ist, sollten Freunde der Serie diesen Film nicht verpassen.

Resturlaub

Ich gestehe: ich kannte Tommy Jauds Roman vorher nicht, habe nicht mal etwas von diesem Mann gehört, geschweige denn gelesen. Und ehrlich gesagt möchte ich diesen Mann und sein Werk nach diesem Film nicht kennenlernen. Mir ist es das erste Mal seit vielen Jahren passiert, dass ich kurz davor stand, den Kinosaal während der Vorstellung zu verlassen.

Eigentlich bringt das Grundgerüst alles mit: die Hauptfigur sieht um sich herum alle Freunde sesshaft werden, spürt den Druck dazu auch auf sich lasten, bricht aus und stellt schlußendlich fest, dass daheim doch alles perfekt war. Jetzt mag man über dieses vermittelte Weltbild denken, was man will, für einen guten Film sollte es wohl reichen.

Doch weit gefehlt: trotz eines sehr sympathischen Maximilian Brückner als Hauptfigur ist der Film eine Aneinanderreihung pubertärer Zoten. Slapstick statt Tiefgang ist die Strategie der Filmemacher, was aber leider nur peinlich-albern rüberkommt. Die Charaktere sind stereotyp, übertrieben und mit alles Gewalt auf „lustig“ getrimmt, da gab es in den „Otto“-Filmen glaubhaftere Figuren. Wenn Humor auf plötzliche Erektionen, (vermeintlich) zerquetschte Tiere und Quakstimmen reduziert wird, muss zumindest mein Gehirn kapitulieren. Das wirklich Schlimme ist aber die Tatsache, dass in einigen Szenen das Potential der Geschichte hervorblitzt.

Doch einige lichte Momente können das Gesamturteil nicht beschönigen: „Resturlaub“ ist pure Zeit- und Geldverschwendung.