Folgende Überschrift sah ich heute in meinem RSS-Reader:
Leider handelt es sich nicht um einen Kommentar zum deutschen Bildungswesen, sondern lediglich um einen Quotenbericht zu einer der unzähligen Quizshows im Fernsehen.
Folgende Überschrift sah ich heute in meinem RSS-Reader:
Leider handelt es sich nicht um einen Kommentar zum deutschen Bildungswesen, sondern lediglich um einen Quotenbericht zu einer der unzähligen Quizshows im Fernsehen.
Am Montag startete „Two and a half men“ in den USA in seine neunte Staffel, die rein zufällig die erste Staffel ohne Charlie Sheen ist. Während die Fans weitesgehend vernichtend urteilten, kam sein Ersatz Ashton Kutcher bei den professionellen Kritikern ganz ordentlich weg.
BILD wollte natürlich mitreden und schrieb dazu:
Billionär?
Klar, „Two and a half men“ ist eine Comedy-Serie, da darf man übertreiben, aber das scheint doch etwas hoch gegriffen. BILD ist hier leider dem beliebten Übersetzungsfehler aufgesessen, dass der englische „billionaire“ NICHT der deutsche Milliardär* Billionär ist. Vielmehr ist der „billionaire“ unser Milliardär, den es im Englischen nicht gibt. Im Deutschen gibt es zwar die Billion (1000 Milliarden), doch auf Grund der unterschiedlichen Vorgehensweise bei der Benennung großer Zahlen ist die Billion nicht gleich mit der in anderen Kulturkreisen.
Gut, dass Ashton Kutcher keinen Trillionär spielt..
* Selbst reingefallen..
Ich freue mich ja regelmäßig, dass ich zum Erhalt des staatlich regulierten Fernsehen ein Zwangsgeld zahlen darf. Allerdings erwarte ich auch, dass mit den erzwungenen Gebühren vernünftig gewirtschaftet wird. Das könnte man ja durchaus ein öffentliches Interesse nennen, auch als Steuerzahler schauen die Menschen gerade bei Großausgaben der Politik kritisch auf die Finger.
Ich kann dem Gedanken des öffentlich-rechtlichen Fernsehen durchaus etwas abgewinnen, allerdings gibt es immer wieder Momente, bei denen ich mich schon frage, ob meine Gebühren verschwendet werden. In der Vergangenheit waren es Fälle wie der Wechsel von Jörg Pilawa von der ARD zum ZDF, die Übertragung diverser Sportveranstaltungen oder auch das Anbieten quasi identischer Programme zu Primetime.
Heute ist wieder so ein Tag: in England heiraten zwei Menschen. Neben den verschiendensten Privatsendern übertragen ARD und ZDF übertragen live aus London und zwar sechs bzw. sieben Stunden lang – parallel wohlgemerkt.
Das ist ja schon eine strittige Entscheidung. Zwar gestehe ich als Desinteressierter diesem Ereignis ein gewisses öffentliches Interesse zu, so dass ich eine Übertragung durchaus verstehe. Aber dass beide Sender ihren halben Tag mit dieser Eheschließung füllen, halte ich für überzogen.
Die Krönung ist aber die Tatsache, dass beide Sender, die von meinen Gebühren leben, eigene Teams nach England schicken. Man könnte ja aus Gründen der Sparsamkeit ein gemeinsames Programm machen. In den frühen Morgenstunden klappt das ja normalerweise gut.
An solchen Tagen ärgere ich mich, dass ich mit meiner Zwangsabgabe nicht nur mafiöse Strukturen aufrecht erhalte, sondern auch zusehen darf, wie mein Geld für Belanglosigkeiten verpulvert wird.
„Frauentausch“ ist ein typisches Beispiel für Verblödungsfernsehen. Für RTL II ist es eine günstig produzierte Sendung, die zur besten Sendezeit unzählige Zuschauer vor die Mattscheibe lockt. Der Unterhaltungswert ist natürlich nicht existent, bestenfalls Freunde des Fremdschämen kommen auf ihre Kosten.
Wolfgang Sch. aus W., der geradezu masochistische Seiten hat und sich stundenlang fremdschämen kann, war so freundlich, mir zwei Bilder aus der letzten Sendung zukommen zu lassen.
Um das Szenario kurz zu umreißen: eine junge Dame mit etwa 200 kg Gewicht (aber ohne Job) bereitet ihre Wohnung für die Dame vor, die mit ihr die Plätze tauschen soll. An den Fernseher wird folgendes Zettelchen geklebt, welches in wunderbarer Art und Weise alle traurigen Aspekte im Leben der Schreiberin zusammenfaßt.
Man muss sich das vorstellen: da läuft ein Fernsehteam mit der guten Frau durch die Wohnung, läßt sie irgendwelche Zettelchen schreiben und filmt das auch noch seelenruhig, wohlwissend, dass sich die junge Dame auf Ewigkeiten blamieren wird.
Aber es kommt noch besser.
Unsere junge Hartz-IV-Empfängerin verfügt über einen zum Körpergewicht antiproportional steigenden Schönheitssinn. Da sie selbst nur sehr bedingtes Interesse hat, auf ihre Äußerlichkeiten zu achten, wünscht sie sich freilich auch keine Tauschdame, die der Körperpflege in besonderem Maße anhängt. Dies tut sie mit einem weiteren Zettelchen kund.
Und wieder filmt der RTL-II-Kameramann fleißig mit..
Ich frage mich nur, wieviele Zuschauer dieses Drama verstanden haben.