« Posts tagged datenschutz

Der Weg der Daten

Ich bin immer wieder überrascht, welche Wege irgendwo eingegebene Daten nehmen. Vor einigen Jahren habe ich mich mal bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu einem Newsletter angemeldet. Um diesen besser zuordnen zu können, habe ich die Adresse bzga(ät)gaessner.net benutzt. Das ist vielleicht nicht originell, aber kann bei der Sortierung/Filterung helfen. Diese Adresse habe ich zu keinem anderen Zweck benutzt.

Und heute finde ich dann eine Nachricht in meinem Postfach, die mich aufhorchen lässt:

Offenbar wurde mit dieser „virtuellen“ Mailadresse, die ich nur beim BZgA eingegeben habe, eine Spamnachricht an eine mir unbekannte Mailadresse gesendet. Dort ist die Nachricht als Spam identifiziert und der „Absender“ benachrichtigt worden. Jetzt frage ich mich: wieso wird mit dieser eMail-Adresse Spam versandt? Woher kennen die Bösewichte diese Adresse? Immerhin: wenn die Zeitzonenangabe was aussagen würde, säßen die Kriminellen irgendwo auf Höhe Bangladesch. Aber das wirft ja auch nur weitere Fragen auf.

Der Weg von Daten im Netzwerk des WeltWeiten Wahnsinn bleibt unergründlich.

Datenverbrauch

Es ist schon faszinierend, was der Datenverbrauch des Handys über den Nutzer erzählt.

verbrauch

Man sieht schon sehr schön, wann ich krank war und ob ich am Wochenende viel unterwegs war. Spannend und interessant, auch wenn die Erkenntnisse nicht ganz überraschend kommen.

Pranger durch Polizistin?!

Liebe Ariane Friedrich,

ich habe heute gelesen, dass Sie den Klarnamen eines Mannes im Internet verbreitet haben, der Sie nach Ihrer Aussage sexuell belästigt hat. Keinesfalls möchte ich die mögliche Tat verharmlosen oder zynisch wirken, doch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Sie als B-Promi gerade in der heutigen Zeit damit rechnen müssen, dass es Menschen gibt, die Ihnen über das normale Maß hinaus Bewunderung und Gefühle entgegen bringen. Leider, davon werden Ihnen Ihre Kollegen aus beliebteren Sportarten berichten können, gibt es dabei Menschen, die dabei Störungen entwickeln und ein Verhalten an den Tag legen, dass unter die Straftaten „Belästigung“ oder „Stalking“ fallen.

Nun muss man hinzufügen, dass Sie nicht nur eine ganz passable Hochspringerin sind, sondern auch im Polizeidienst arbeiten. Sie sollten eigentlich den Weg kennen, wie man mit derartigen Vorfällen richtig umgeht. Eine Strafanzeige zu stellen sollte Ihnen auch nicht zu schwer fallen, so dass Sie nicht sagen können, Sie hätten es nicht besser gewußt. Dennoch haben Sie den Weg der Öffentlichkeit gewählt. Sie haben den Namen des Mannes veröffentlicht und ihn so an einen Pranger gestellt – ohne Verurteilung, ohne Beweise. Sie haben das Recht in die eigene Hand genommen, obwohl Sie wissen sollten, dass dies der falsche Weg ist.

Liebe Ariane Friedrich, unsere Demokratie lebt davon, dass es eine Instanz gibt, die Recht spricht. Stellen Sie sich vor, vor einigen Wochen hätte der Mob in Emden es geschafft, das Recht in die Hand zu nehmen und einen jungen Mann auf Grund einer schlimmen Anschuldigung, die sich im Nachhinein als falsch erwies, getötet. Wir alle hätten uns in den wilden Westen versetzt gefühlt, ins Mittelalter oder in die Steinzeit. In unserer Gesellschaft spricht ein Gericht Recht und entscheidet, ob und in welcher Höhe eine Strafe zu verhängen ist. Eigentlich sollten Sie diese Gewaltenteilung im Schlaf herunterbeten können, denn Sie sind als Polizisten Teil dieses wunderbaren Systems. Dass gerade Sie dieses System aushöhlen, in dem Sie am deutschen Recht vorbei jemanden öffentlich einer Straftat bezichtigen, ist für mich schockierend, auch wenn Ihre Gewerkschaft und viele Innenminister in unserem Land ähnlich undemokratische Anwandlungen haben. Ich hoffe wirklich, dass durch Ihre öffentliche „Maßnahme“ niemand zu Schaden kommt.

Ich wiederhole mich gerne, wenn ich schreibe, dass ich in keinster Weise gutheiße, was Ihnen Ihrer Aussage nach wiederfahren ist. Allerdings kann ich es nicht gutheißen, dass Sie das Recht in Ihre Hand nehmen und Menschen öffentlich anprangern. Das ist zum einen aus der Sicht verwerflich, als dass Sie als B-Promi sehr viel Aufmerksamkeit auf sich und damit auf den Beschuldigten ziehen. Zum anderen finde ich es erschreckend, dass Sie als (angehende) Kommisarin das deutsche Recht derart mißachten.

Meine Hoffnung ist, dass Sie, liebe Ariane Friedrich, sich in einigen ruhigen Stunden diesen vielleicht etwas unbedachten und der augenblicklichen Wut entsprungenen Beitrag noch einmal überdenken. Vielleicht haben Sie ja ein Einsehen und die Größe einzuräumen, dass bei aller berechtigten Wut, Angst und Ohnmacht dieser Weg der falsche war. Und wenn Sie für dieses Einsehen dieselbe Öffentlichkeit wählen wie bei der Anprangerung Ihres vermeintlichen Stalkers, könnten Sie sicherlich einen guten Teil der momentan auf Sie einprasselnden, berechtigten Kritik verstummen lassen. Leider lässt Ihr letztes Facebook-Posting diese Einsicht noch vermissen..

Freundlichst,
Ihr Marcus

Datenschutz mit Mehrarbeit

Unter den Artikeln auf diesem Blog (und nebenan) gibt es nun nicht mehr diese umfangreiche Liste von Social-Media-Dienste, aus denen man sich einen Dienst aussuchen konnten, in den man meine Artikel „teilen“ wollte. Diese Latte an Diensten wollte ich eh schon einmal aufräumen, da kam mir ein Artikel des sehr lesenswerten Bloggerkollegen Dobschat gerade recht. Er hat ein datenschutzkonformes PlugIn eingebunden, das auf dem 2-Klick-Prinzip von Heise aufbaut.

Ich will das grundsätzliche Problem knapp erklären: wann immer ein Facebook-Like-Knopf (oder Twitter oder Google+ oder Flattr oder..) in eine Seite eingebunden wird, ist es zumeist so, dass er ohne Zustimmung des Benutzers geladen wird, wodurch Facebook (oder Twitter oder Google oder Flattr..) wissen, dass der Benutzer diese Seite geladen hat, obwohl der Nutzer den Inhalt eigentlich gar nicht teilen möchte. Selbst wenn der Besucher gar nicht Mitglied von Facebook (oder den anderen Netzwerken) ist, könnte dieses Netzwerk durch das Laden des Knopfs ein Bewegungs- und Interessenprofil des Benutzers erstellen, denn diese Buttons sind ja nun inzwischen fast auf allen Seiten zu finden.

Heise hat folgende Lösung dafür: die ausgegrauten Buttons unter dem Artikel haben noch nicht den Code des jeweiligen Social Network geladen. Erst nach dem ersten Klick auf z.B. „Like“ wird der Facebook-Inhalt geladen. Danach bedarf es allerdings eines weiteren Klicks, um die Inhalte wirklich auf Facebook zu teilen. Dies bedeutet zwar einen Klick mehr für euch als Besucher, stellt aber sicher, dass Facebook und Co. nur dann Daten von euch bekommen, wenn ihr euch aktiv entscheidet, meine Inhalte mit euren Freunden / Followern / Kreisen zu teilen.

So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: ich habe die Teilungsoptionen auf die sowieso gängingen und marktbeherrschenden Dienste reduziert und gleichzeitig dem Datenschutz geholfen. Sicherlich muss man diese Seite noch nach weiteren Datenschutzschwächen durchforsten, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, aber ein Anfang ist gemacht.

P.S.: Für WordPress-Nutzer: das WordPress-Plugin „WP socialshareprivacy“ hat in meiner Installation nicht funktioniert, das oben verlinkte Plugin hingegen sehr wohl.

Absehbar – Teil 2 (oder 4187)

Leider war das genauso absehbar wie die Reaktionen auf Amy Winehouses Tod – nach den furchtbaren Anschlägen in Norwegen wagen sich wieder die Feinde der Freiheit unter dem Deckmantel der vermeintlichen Sicherheit aus ihren Löchern und fordern eine Ausweitung des Überwachungsstaats. Voran getragen wird die Vorratsdatenspeicherung, die eigentlich schon ausgestanden schien. Aber auch das Denunziantentum im Sinne der Stasi scheint plötzlich wieder salonfähig.

Es ist eigentlich immer dasselbe Schema: unabhängig vom tatsächlichen Ablauf einer schlimmen Tat stellen sich Unionspolitiker hin und sinnieren darüber, dass eine Vorratsdatenspeicherung und eine Gefährderdatei dieses Unglück verhindert hätten. Denn natürlich ist grundsätzlich die vermeintliche Anonymität des Internets Schuld an dieser bösen Tat. Wenn notwendig, werden auch gerne Computerspiele als böses Medium verunglimpft. Das System ist eigentlich ganz einfach: auch wenn die Mehrheit der Deutschen die Gefahr sieht und den Maßnahmen nichts abgewinnen kann, wird versucht, durch stete Wiederholung den Widerstand zu zermürben. Irgendwie wird man dieses ganze Computergedöns ja wohl kontrollieren können. Zum Glück hat das noch nicht geklappt.

Im konkreten Fall ist nicht nur die Instrumentalisierung dieses schrecklichen Verbrechens pervers, die übliche Argumentation scheint im Angesicht der bekannten Fakten zu versagen. Offenbar hat der Täter in Norwegen zwar kurz vor seiner Tat Aktivität im Internet entwickelt, die eigentliche Vorbereitung seiner Taten geschah aber offline. Und die Vorratsdatenspeicherung hat in Norwegen auch keine Wirkung gezeigt.

Aber an Fakten haben sich die Feinde der Freiheit ja noch nie gestört.

Verknüpfung

Zwei aktuelle Nachrichten zum Thema „Europäische Union“ sollte man verknüpfen, um sie zu verstehen.

Bei der finnischen Wahl wurde über das Ergebis folgendes vermeldet:

Rechtsruck bei Wahl: Euro-Gegner triumphieren in Finnland

Doch wen wundert´s, wenn man eine andere Schlagzeile des Tages dazu nimmt:

Vorratsdatenspeicherung: Brüssel will Deutschland zur Netz-Überwachung zwingen

Dein Name im Blog

Beim Wrestlingblog ist mir das schon längst aufgefallen, seit einiger Zeit findet sich das Phänomen auch hier.

In meinem Lifestream, der am rechten Rand bzw. auf einer einzelnen Seite einsehbar ist, sammle ich nicht nur meine Tweets, meine Google-Reader-Einträge, meine Delicious-Bookmarks oder meine last.fm-Songs, sondern seit einiger Zeit auch meine Facebook-Notifikations. Lustigerweise findet sich im Facebook-Ticker fast alles, was dort passiert. Beiträge, Kommentare, Freundschaftsanfragen und selbst Beiträge aus „geheimen“ Gruppen werden angekündigt.

Dadurch gelangen die Namen meiner Freunde und Gruppen in den Lifestream und somit hier ins Blog.

Das "f" zeigt die Facebook-Benachrichtungen, die meine Freunde mit ihrem Klarnamen bzw. Facebook-Namen enthalten.

Und was noch viel witziger ist: wenn die Betroffenen (oder andere) nun nach ihrem Namen googlen, finden sich meine Blogs in den Ergebnislisten. Und dadurch kommen Besucher auf meine Blogs.

Sehr grenzwertig.

Verlogen

Google und sein Dienst "StreetView" sind ja bekanntlich momentan Gegenstand einer öffentlichen Debatte über Privatsphäre, Datenschutz und allen anderen Themen, die man irgendwie damit assozieren kann. Die Bundesregierung und ihr Presseorgan "BILD" haben nun alles mögliche getan, um den US-Internetriesen an den Pranger zu stellen, weil dieser mit Kameras durch die Straßen fährt und Bilder von Gebäuden macht, um diese für 3D-Ansichten von Städten online zu stellen.

Jetzt mal davon ab, dass es solche Dienste schon längst gibt, zeichnet sich die Diskussion unserer Politiker durch eins aus: Verlogenheit. Hier machen sich plötzlich eben jene Politiker zu den großen Schützern unserer Privatspähre, die eben jene seit einigen Jahren regelmäßig mit Füßen treten.

  • Wem haben wir denn die verdachtsunhängige Vorratsdatenspeicherung zu verdanken?
  • Wessen geniale Idee war es denn, dass unsere Arbeitgeber über ELENA jeden Pups des normalen Arbeitnehmers den Behörden übermitteln?
  • Wer hat denn offenbar keine Probleme damit, dass innereuropäischer Zahlungsverkehr von US-Sicherheitsbehörden überwacht wird?
  • Ist die komplette Überprüfung von USA-Reisenden durch US-Behörden inklusive Kontobewegungsüberwachung etwa kein einschneidender Eingriff in die Privatsphäre?
  • Wer hat denn für Online-Durchsuchungen votiert?
  • Warum müssen ab demnächst alle Ausweise biometrische Daten enthalten?
  • Ist die lebenslange Steuernummer nicht ein Schritt zur Untergrabung des Datenschutz´?

Dieser Fragenkatalog liesse sich, ginge man auf Landesebene, beliebig fortsetzen (Kennzeichen-Screening, Überwachung öffentlicher Plätze..), nähme man diverse Vorschläge aus dem Regierungslager und den Bundesbehörden dazu, wäre es fast unerschöpflich, aber der Trend der letzten zehn Jahre ist unzweideutig: die Politiker auf Bundesebene bauen aus den verschiedensten Begründungen, vornehmlich der inneren Sicherheit, die Privatspähre des Einzelnen ab. Im Gegenzug wird im Gesamtbild ein Szenario aufgebaut, dass es deutschen Behörden erlauben würde, die an verschiedenen Stellen einlaufenden Daten des Bürger zu einem Gesamtbild zu verknüpfen. Also genau das Schreckensszenario, welches uns momentan von Google gezeichnet wird.

Allerdings weiß ich bei Google, für welchem Zweck sie meine Daten sammeln möchten. Bei "unserer" Regierung leider nicht.

Mein Leben als RSS-Feed

Im Rahmen der Umstellung des Wrestlingblogs habe ich einige Informationen gebündelt. Schon länger kann man meine Aktivitäten in diversen "Social Networks" bei lifestream.fm beobachten. Nun aber besteht auch die Option, diese Aktivitäten im Wrestlingblog in der Seitenleiste oder per RSS verfolgen. Letzteres geht natürlich auch direkt über lifestream.fm.

Wenn´s denn jemanden interessiert..

Zu frühe Spieler

Wenn Blizzard jeden seiner Spieler beim Namen kennt, ergibt dieser Text vielleicht einen Sinn:

Die eigenen Spieler werden zu früh angekündigt.

Andererseits: dank WoW und Battlenet dürfte Blizzard ausreichend viele Daten seiner Kunden haben, um tatsächlich die Spieler anzukündigen.