Indiana Jones enttäuscht

Gestern habe ich im Kino "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" gesehen. Der Filmtitel klingt ja schon, als sei er im Zufallsgenerator entstanden, was nichts Gutes verheißt.

Leider wurde ich, wenn auch auf ordentlichem Niveau, enttäuscht. Der Hype um die Rückkehr des Hutträgers ist ja ganz schön riesig, allerdings habe ich mich gestern mehrfach gefragt, ob sich jemand mal die Geschichte zur Brust genommen hat. Die Mär vom magnetischen Kristallschädel eines Aliens (der übrigens wie aus Plastik aussieht) wirkt aufgesetzt und unausgegoren. Da hatte ich mir deutlich mehr versprochen.

Natürlich hat der Abenteuerfilm auch seine guten Momente. Die Actionsequenzen sind weitesgehend gelungen, die Dschungel- und Ruinenatmosphäre kommt gut rüber. Etwas überrascht war ich von der gelungen Darstellung Harrison Fords. Auch wenn das Alter die Figur bestenfalls optisch verändert hat, kommt das ganze immer mit einem Augenzwinkern ganz gut an. Dass Indy ebenso wie die böse Russin (gespielt von Cate Blanchett) im ganzen Film nicht allzuviel an Tiefe gewinnt, ist dem Genre geschuldet.

Insgesamt ist "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" ein netter Popcorn-Film, der den hohen Erwartungen leider nicht gerecht wird. Vielleicht hätte Indiana Jones die Peitsche im Schrank lassen sollen, denn mit den ersten drei Filmen kann dieser Teil leider nicht konkurrieren.

Comments (1)

  1. 20:35, 27. Mai 2008Magnus  / Antworten

    Also, ich habe Indy am Samstag auch gesehen und stimme Dir voll und ganz zu.

    Wobei ich sagen muss, dass meine Erwartungen nicht sehr hoch waren.
    Denn wie Du schon sagst, lässt der Titel auf keinen tiefgründigen und sinnigen Film schließen.
    Somit habe ich nichts anderes als Popcorn-Kino mit ein paar netten Gags und Effekten erwartet…was auch vollends bestätigt wurde.

    Doch einige unlogische Stellen möchte ich noch eben ansprechen:
    ACHTUNG SPOILER!!!!

    * Wir erfahren, dass Indys Vater (Sean Connery) gestorben ist. Im „letzten Kreuzzug“ aber trinkt er aus dem heiligen Gral, was ihm eigentlich unsterblichkeit verlieh! Hat Spielberg wohl vergessen beim Drehbuch lektorieren.

    * Der Alien-Schädel ist angeblich magnetisch, zieht alle Patronenhülsen oder Münzen aus der Umgebung an, aber
    nicht die Gewehre der Soldaten, die den Schädel unmittelbar in der Hand tragen.

    Letztendlich finde ich, hat die Story um die Aliens den Indy-Charakter des Films zerstört. Es wurde eben unglaubwürdig und absurd. In den ersten drei Filmen waren die Geschichte zwar auch unrealistisch aber eher mystisch. Dieser Indy-Film war doch eher phantastisch.

    Hätten die doch lieber das AMIGA-Spiel „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“ verfilmt!

    Der neue Indy-Film ist einfach gestrickte, aber dennoch gute Unterhaltung. Geht lieber in die Freilichtbühne.

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