Als Erik Zabel unter Tränen seine Dopingsünden beichtete und davon sprach, seinen Sohn nicht mehr anlügen zu wollen, habe ich es irgendwie befürchtet. Nicht die Tatsache, dass Zabel jahrelang die Fans und Gegner belogen hat, steht im Mittelpunkt, sondern das persönliche Schicksal des gefallenen Helden. Entsprechend war die BILD-Schlagzeile heute: "Sohn von Erik Zabel: ‚Papa, ich verzeih dir‘". Und auch online wird das Drama um den Radprofi eher auf der menschlichen Ebene behandelt.
Dass Zabel bei seinem Geständnis nur Verjährtes beichtete, niemanden weiteres belastete und auch in keinster Weise zu Erkenntnissen von Strukturen beitragen wollte, all diese hinterfragenswürdigen Fakten werden unter den Tisch gekehrt. Stattdessen zieht BILD es vor, dem Lügner und Täter Erik Zabel Platz zu geben, um auf menschlicher Ebene Sympathien zurückzugewinnen. Auch so kann man letztendlich Doping unterstützen.
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