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Einmal um die halbe Welt

Die moderne Technik macht es möglich: inzwischen werden die Laufwege einzelner Fußballspieler während einer Begegnung gemessen und ausgewertet. Aussagekraft hin oder her – BILD bietet dem geneigten Leser diese Zahlen gerne an.

Vorbildlich ist die Beschriftung der Spaltenköpfe, in denen nicht nur die angezeigte Größe benannt wird, sondern auch ihre Einheit angegeben wird. Dumm nur, wenn in der Spalte dann die Zahlen falsch formatiert sind. Während beim Sportsfreund De Roeck der Laufweg eines Spiels mit 10,022 km noch halbwegs realistisch erscheint, dürfte der Kicker Baier für seine gut 11650 km (~30% des Erdumfangs, fast ein Erddurchmesser) etwas länger benötigen als die für ein Fußballspiel anvisierten 90 Minuten. Die benötigte Geschwindigkeit von ~ 7772 km/h dürfte neben seinem Schuhwerk auch den Zuschauer überfordern. Zwar könnte er damit noch nicht der Erdanziehung entkommen und ins All starten, aber diese Geschwindigkeit wäre mehr als rekordverdächtig, wahrscheinlich würde Herr Baier (und seine nur unwesentlich lauffauleren Mitspieler ebenso) diese Rennerei nicht überleben.

Wollte er allerdings die von BILD angebene Strecke mit der in der daneben stehenden Spalte angegebenen Geschwindigkeit hinter sich bringen, dürfe Herr Baier etwa zwei Monate ohne Rast und Schlaf durchlaufen. Eine interessante Vorstellung, aber auch irgendwie realitätsfern.

Vielleicht sollte man bei BILD einfach nur aufpassen, bevor man blind irgendwelche Daten präsentiert. Eine einfache Umrechnung von Metern in Kilometer ist ja eigentlich nicht zu schwer. Aber wenn es mal wieder schnell gehen muss..

Triffen Nettes Madchen!

Blogleser Stefan R. aus D. ist seit geraumer Zeit Mitglied bei Facebook und liest dort auch regelmäßig Werbeanzeigen. Zumindest, wenn es um die Möglichkeit geht, nette Damen kennenzulernen. Oder so ähnlich..

Wie auch immer: ihm ist folgende Werbeanzeige aufgefallen, die er mir freundlicherweise digital zu Verfügung gestellt hat.

Offenbar brauchen nicht nur die „normalen“ Spammer einige Nachhilfestunden bzw. Übersetzungshilfe, sondern auch die Werbetreibenden dieses Landes.

Übersättigung

Heute wird der Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 gefeiert zelebriert begangen.

So langsam herrscht bei mir allerdings eine Übersättigung zu diesem „Jubiläum“, schließlich gibt es seit Tagen kaum ein anderes Thema in den Medien. Leider geht es dabei zumeist um Emotionen, gewaltige Bilder und irgendwelche Augenzeugen. Kritisches Nachdenken über die Folgen für uns alle und die Reaktionen der Regierungen findet man leider viel zu selten.

Deshalb bin ich ganz froh, dass ein großer Teil meines Tages vom Schachspiel gegen Werl bestimmt wird.

Der Hellseher: Bundesliga 2011/12 – 5. Spieltag

Die Länderspielpause brachte die auf den ersten Blick verwirrende Erkenntnis, dass die Wertigkeit der beiden Kicks gegen Österreich und Polen offenbar genau umgekehrt waren. Während das wichtige EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich wie ein lauer Freundschaftskick wirkte, schien das bedeutungslose Freundschaftsspiel gegen Polen wie ein verbissener K(r)ampf. Verkehrte Welt..

Getippt wird diesmal wieder relativ simpel: jedes Spiel wird von der Heimmannschaft 1:0 gewonnen. Das muss doch ein paar Punkte geben.

Heim Gast Ergebnistipp
FC Augsburg Bayer Leverkusen 1:0
Borussia Dortmund Hertha BSC Berlin 1:0
Bayern München SC Freiburg 1:0
1. FSV Mainz 05 1899 Hoffenheim 1:0
VfB Stuttgart Hannover 96 1:0
Borussia Mönchengladbach 1. FC Kaiserslautern 1:0
Werder Bremen Hamburger SV 1:0
1. FC Köln 1. FC Nürnberg 1:0
VfL Wolfsburg FC Schalke 04 1:0

Datenschutz mit Mehrarbeit

Unter den Artikeln auf diesem Blog (und nebenan) gibt es nun nicht mehr diese umfangreiche Liste von Social-Media-Dienste, aus denen man sich einen Dienst aussuchen konnten, in den man meine Artikel „teilen“ wollte. Diese Latte an Diensten wollte ich eh schon einmal aufräumen, da kam mir ein Artikel des sehr lesenswerten Bloggerkollegen Dobschat gerade recht. Er hat ein datenschutzkonformes PlugIn eingebunden, das auf dem 2-Klick-Prinzip von Heise aufbaut.

Ich will das grundsätzliche Problem knapp erklären: wann immer ein Facebook-Like-Knopf (oder Twitter oder Google+ oder Flattr oder..) in eine Seite eingebunden wird, ist es zumeist so, dass er ohne Zustimmung des Benutzers geladen wird, wodurch Facebook (oder Twitter oder Google oder Flattr..) wissen, dass der Benutzer diese Seite geladen hat, obwohl der Nutzer den Inhalt eigentlich gar nicht teilen möchte. Selbst wenn der Besucher gar nicht Mitglied von Facebook (oder den anderen Netzwerken) ist, könnte dieses Netzwerk durch das Laden des Knopfs ein Bewegungs- und Interessenprofil des Benutzers erstellen, denn diese Buttons sind ja nun inzwischen fast auf allen Seiten zu finden.

Heise hat folgende Lösung dafür: die ausgegrauten Buttons unter dem Artikel haben noch nicht den Code des jeweiligen Social Network geladen. Erst nach dem ersten Klick auf z.B. „Like“ wird der Facebook-Inhalt geladen. Danach bedarf es allerdings eines weiteren Klicks, um die Inhalte wirklich auf Facebook zu teilen. Dies bedeutet zwar einen Klick mehr für euch als Besucher, stellt aber sicher, dass Facebook und Co. nur dann Daten von euch bekommen, wenn ihr euch aktiv entscheidet, meine Inhalte mit euren Freunden / Followern / Kreisen zu teilen.

So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: ich habe die Teilungsoptionen auf die sowieso gängingen und marktbeherrschenden Dienste reduziert und gleichzeitig dem Datenschutz geholfen. Sicherlich muss man diese Seite noch nach weiteren Datenschutzschwächen durchforsten, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, aber ein Anfang ist gemacht.

P.S.: Für WordPress-Nutzer: das WordPress-Plugin „WP socialshareprivacy“ hat in meiner Installation nicht funktioniert, das oben verlinkte Plugin hingegen sehr wohl.

Kurve kriegen

Selbst in die Tagesschau hat es diese Nachricht geschafft: Markus Miller, Ersatztorhüter des Bundesligisten Hannover 96, hat sich wegen einer mentalen Erschöpfung und eines beginnenden Burn-Out-Syndroms in eine stationäre Behandlung begeben. Mit dieser nicht zu unterschätzenden Erkrankung möchten Miller und sein Arbeitgeber offen und transparent umgehen, was sicherlich sehr löblich. Für die Heilungschancen des Torwarts dürfe es förderlich sein, wenn er in allen Belangen seines Lebens offen und ehrlich mit seiner Erkrankung umgehen kann und keinen zusätzlichen Druck durch ein eventuelles Versteckspiel verspürt.

Naturgemäß findet Millers Entscheidung viel Zustimmung und Verständnis, was auch sonst? Doch glaube bitte niemand, dass dieses „Outing“ irgendeine Verbesserung der Gesamtsituation im deutschen Fußball nach sich zieht. Schon nach dem Tod Robert Enkes wurde nach einer kurzen Schonfrist wieder Druck von Seiten der Medien aufgebaut, teilweise sogar schlimmer als vorher. Wir werden schnell feststellen, dass das Rad des Fußballs nach einem kurzen Innehalten sich weiterdrehen wird. Und Markus Miller wird voraussichtlich bei diesem Drehen weggeschleudert Denn machen wir uns nichts vor: er wird zwar hoffentlich seinen Frieden und seine Gesundheit finden, aber im Haifischbecken des Profi-Fußballs wird er nur schwerlich wieder Fuß fassen können. Er ist, auch wenn es niemand zugeben wird, gebrandtmarkt: in einem knallharten Geschäft, das auf roboterhaftes Funktionieren setzt, hat er sich als „schwach“ erwiesen. Profi-Fußball ist ein Milliardengeschäft, da wird es keinen Platz für jemanden geben, der auf Grund einer für viele Beteiligten schwer nachvollziehbaren Erkrankung eine lange Auszeit nimmt. Leider wird Markus Miller bald feststellen, dass ihn alle für seine fraglos mutige und richtige Entscheidung auf die Schulter klopfen und viele warme Worte finden, ihm aber für seine weitere Karriere die kalte Schulter zeigen werden. Das ist halt gelebter Zynismus. Aber hauiptsache, Markus Miller kriegt die Kurve.

Wie ich jetzt die Kurve zu meinen Tippergebnisse kriege, weiß ich auch nicht so recht, deshalb versuche ich es erst gar nicht.

Vier richtige Tendenzen standen am 4. Spieltag zu Buche. Damit liege ich im Vergleich zu den Vorjahren ganz ordentlich im Rennen, offenbar ist der vierte Spieltag nicht so ganz mein Fall.

Auswertung des 4. Spieltags
Quelle: www.gaessner.net
Platz Saison Punkte Zwischenstand
6 06 / 07 0 13
4 07 / 08 2 16
1 08 / 09 4 18
4 09 / 10 2 13
3 10 / 11 3 15
1 11 / 12 4 17

Westerwelle hat sich verpokert

Unser Bundesaußenminister Westerwelle hat hoch gepokert: als er im März eine Enthaltung im Libyen-Konflikt im UN-Sicherheitsrat vertrat, versuchte er offensichtlich, sein eigenes Profil zu schärfen. So dumm war die Idee ja gar nicht: Gerhard Schröder hat mit seinem „Nein“ zum Irak-Krieg innenpolitisch gewonnen, warum sollte das also nicht für Westerwelle und seine FDP funktionieren?

Gut, eigentlich ist die Antwort darauf sehr einfach: während Schröder sich in dieser Frage mit seinem Koalitionspartner einig wußte, konnte Westerwelle sich nicht einmal der Unterstützung seiner Partei sicher sein, geschweige denn der des Koalitionspartners. Und so kam es, wie es kommen musste: Westerwelle mußte herbe Kritik einstecken, einzig die Schande der Ablösung durch seine Partei konnte er im Hinterzimmer noch abwenden. Und so bleibt er als Außenminister auf Abruf uns noch einige Zeit zur allgemeinen Belustigung erhalten.

Trotzdem ist es eine gewisse Ironie des Schicksals, dass Westerwelle mit einem eigentlich richtigen Schritt seine politische Karriere wahrscheinlich kaputt gemacht hat. Die letzten Wochen und Monate haben einmal mehr gezeigt, auf welch schmalen Pfaden die internationale Gemeinschaft unterwegs ist. Hieß es ursprünglich noch, man wolle durch Lufteinsätze die Zivilbevölkerung schützen, so bekam ich immer mehr den Eindruck, es ginge nur noch um den Sturz des Gaddafi-Clans. Tausende von Einsätzen wurden über Libyen geflogen, die Rebellen wurde dabei aktiv unterstützt, das kann ja auch nur bedingt der Sinn der Übung sein. Die Beispiele Irak oder Afghanistan zeigen uns doch, dass ein vom Westen auferzwungener Wechsel die Situation nicht verbessert. Im Gegenteil: es muss von den eingreifenden Parteien (und ihren Partnern) erheblicher Aufwand betrieben werden, den geschaffenen Status zu erhalten. Und im Fall von Libyen sieht es ja nun so aus, als müsste der Wechsel im wahrsten Sinne des Wortes teuer bezahlt werden. Daher kann ich es gut verstehen, wenn man einem solchen Krieg nicht zustimmen möchte.

Der schönste Vorwurf, den sich Westerwelle anhören durfte, war die Anfeindung, dass durch seine Enthaltung die deutsche Außenpolitik weniger verläßlich und berechenbar würde. Wenn man das auf die Goldwaage legen möchte, müßte man feststellen, dass man dann sogar mit „Nein“ hätte stimmen müssen. Denn schließlich hat auch die deutsche Politik über vier Jahrzehnte lang gerne mit Gaddafi Geschäfte gemacht hat. Diese lange, stabile und verläßliche Partnerschaft hätte man durch Zustimmung aufs Spiel gesetzt – wie es eben Frankreich, die USA und Co. gemacht haben.

Ich bin kein großer Freund von Herrn Westerwelle oder seiner Lobbypolitik, aber die Prügel, die er in den letzten Monaten kassiert hat, hat er nun wahrlich nicht verdient. Er hat doch einfach nur zu hoch gepokert.

Die letzte Gelegenheit

Logo der Freilichtbühne Werne von 1959 e.V.

Logo der Freilichtbühne Werne von 1959 e.V.

Morgen, am 3. September 2011, findet um 20:30 die letzte Aufführung der Saison 2011 in der Freilichtbühne Werne statt. Das ist für euch da draußen die letzte Gelegenheit, mich als bösen Revierförster zu erleben, der den armen Holzweibern derart das Leben schwer macht, das „Die kleine Hexe“ eingreifen muss.

Traditionell findet im Anschluss an die Veranstaltung ein Feuerwerk statt. Natürlich muss das Wetter dafür entsprechend sein, aber die aktuellen Prognosen sind ja ganz optimistisch. Und danach besteht für alle Besucher im Biergarten der Bühne die Gelegenheit, ein wenig zu verweilen und mit den Darstellern in Gespräch zu kommen. Zum Beispiel könnte man über das Programm der Saison 2012 sprechen, welches morgen ebenfalls bekannt gegeben wird.

Karten sind noch zu haben, entweder per Online-Bestellung oder am morgigen Samstag unter 02389 – 532696, wo ihr wahrscheinlich mich an den Apparat bekommt.

Auch wenn ich sicherlich nicht allzu objektiv bin, so kann ich euch diese Abendveranstaltung nur ans Herz legen, da die Atmosphäre ein ganz besondere ist. Ich würde mich freuen, den ein oder anderen Leser (oder Leserin) morgen Abend in der Freilichtbühne Werne begrüßen zu dürfen.

Wer suchet, der findet (August 2011)

Es ist der Spam dieser Welt, der die Leute bewegt – zumindest, wenn man den Top-5-Suchbegriffen dieser Seite glauben möchte:

  1. lewis awele
  2. dr. frank stienhofer
  3. olesya
  4. bücher als wertanlage
  5. herrawel@aim.com

Aber es geht auch anders:

  • „schokoladen socken
  • buggy iberia
  • dickes glied
  • französischer kinderfilm schwarz-weiss affe
  • in via euro job
  • nächstenliebe in gefahr
  • negerstämme
  • nur noch 291€
  • suche von kassette auf cd überspielen was brauche ich für ein gerät
  • verhau mich
  • x-pia-sort arcor