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Brot statt Böller

Silvester ist mal wieder vorbei und ein Rückblick auf den Jahreswechsel zeigt mir, dass "Brot statt Böller" zwar ein schlauer Spruch, aber ebenso fern jeder Realität ist. Selbst der Aufruf der höchsten deutschen Würdenträgern hinterläßt beim gemeinen Deutschen keinen Eindruck. Es wird geböllert, was das Zeug hält.

Der ganze Spaß fängt nach dem Weihnachtsfest an. Als lägen heutzutage anstelle von Eisenbahnen oder Computerspielen Chinakracher unter dem Weihnachtsbaum, randalieren Kinder und Halbwüchsige mit Feuerwerkskörper, dass einem Angst und Bange werden muss. Am einfachsten gestaltet sich der Bombenangriff auf die geliebte Nachbarschaft, wenn man die Knallfrösche und Heuler gleich aus dem Wohnzimmerfenster heraus auf Garagen oder Straßen wirft.

Wer jetzt meint, das Pulver wäre bis Silvester verschossen, irrt gewaltig. Dank Aldi schafft es jeder alkoholisierte Pyromane für 11,50 zwei Stunden lang Freund und Feind in Atem zu halten. Dass die Wurfgenauigkeit unter satten drei Promille etwas gelitten hat, stört den Werfer kaum. Ist ja auch nicht sein Fuß, der abgefetzt wird.

Gegen soviel Dummheit scheint es geradezu harmlos, dass man die Tage nach dem Jahreswechsel auch nur mit sehr viel Vorsicht geniessen kann. Überall treiben sich kleine und große Verrückte herum, die es dank Delirium nicht geschafft haben, ihr Waffenarsenal aufzubrauchen. Statt dieses bis zum nächsten Jahreswechsel aufzuheben, wird nun jeder arme Spaziergänger von "Flotten Bienen" belästigt. Klasse.

Ich habe in meinem Leben noch nicht einen Cent für Feuerwerkskörper ausgegeben, aber im nächsten Jahr kaufe ich mir für einen Euro ein Toastbrot und werfe es Silvester auf Deutschlands Miniterroristen. Einer muss ja mal mit "Brot statt Böller" anfangen.

Ein bombiges Jahr wünscht euch,
Marcus Gäßner

Wem der Text bekannt vorkommt: vor einigen Jahren hatte ich dieses Machwerk in meinem alten Blog veröffentlicht. An Aktualität hat das Werk allerdings nicht verloren.

Saufen während der Schwangerschaft gefährdet ihr Kind?!

Ich habe gelesen, dass die Drogenbeauftragte der Bundesregierung plant, dass demnächst Alkoholflaschen mit einem Warnhinweis für Schwangere versehen werden. Dadurch soll sensibilisiert werden, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft schädlich für das ungeborene Kind ist.

Ähnlich wie bei Zigaretten wird ein solcher Warnhinweis wohl kaum eine schwangere Frau vom Saufen abhalten, zumal das ganze ja ohne Konsequenzen bleibt. Es wird ja nicht die unverantwortliche Mutter, die während der Schwangerschaft ihr Kind durch Saufen und Rauchen auf alle Ewigkeiten verletzt, zur Rechenschaft gezogen, sondern sie bekommt im Gegenteil noch die volle Unterstützung der Gesellschaft, wenn ihr Kind auf Grund ihres eigenen Fehlverhaltens behindert geboren wird. Das muss man sich mal vorstellen: da schädigt jemand ein völlig wehrloses Geschöpf für dessen gesamtes Leben und muss keinerlei Konsequenzen erwarten. Eigentlich ein Unding in einem Land, in dem jeder minimale Fehltritt mit Verwarnungen und Strafen belegt ist, oder?

Natürlich wäre es viel geschickter von der Regierung, ihre Bemühungen an die Schulen und ins Elternhaus zu verlagern, um von vornherein potentielle Mütter auf die Gefahren für ihr ungeborenes Kind hinzuweisen. Denn eigentlich sollte einem mündigen Menschen der Zusammenhang von Drogenkonsum (sei es Alkohol, Tabak oder andere Wirkstoffe) und Schädigung des Kind bei Eintritt ins fortpflanzungsfähige Alter klar sein. Oder erwarte ich da zuviel?