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Afghanische Terroristen vs. deutsches Hartz IV

Es ist ja schon irgendwie absurd.

Auf der einen Seite wird deutschen Empfängern von „Hartz IV“ vorgeworfen, faul und an der Arbeit uninteressiert zu sein. Grundsätzlich herrscht von Seiten der Politik, aber auch von einem großen Teil der Bevölkerung ein (un)gesundes Mißtrauen gegen alles und jeden, der von Staates Geld lebt. Daher gibt es immer wieder Ideen, die finanziellen Zuwendungen zu kürzen und/oder an mehr Bedingungen zu knüpfen. Schließlich ist ja jeder Hartz-IV-Empfänger ein Schmarotzer und ein potentieller Sozialbetrüger..

Auf der anderen Seite aber will man ausstiegswilligen Taliban in Afghanistan Geld geben, damit diese aufhören, die internationalen Besatzungskräfte Friedenstruppen zu bekämpfen. Schließlich sind die armen Menschen ja nur deshalb zu Terroristen geworden, weil die Taliban ihre wirtschaftliche Not ausgenutzt haben. Es werden die deutschen Soldaten nur beschossen, um die eigenen Kinder zu ernähren. Ist doch ganz klar, oder?

Einfachte Schlußfolgerung: deutsche Hartz-IV-Empfänger sollten schon mal den Gürtel enger schnallen, damit die armen Taliban von deutschen Steuergeldern neue Waffen kaufen aus dem Terrorismus aussteigen können.

Konsequenz: vielleicht sollte die Politik die Hartz-IV-Sätze lieber erhöhen, damit in diesem Land niemand zum Terroristen wird..

Willkommen!

Willkommen in einem neuen Jahr voller Wahnsinn.

Wer ernsthaft hofft, dass alles besser wird, dem ist irgendwo der Realismus abhanden gekommen. Selbstverständlich werden auch im neuen Jahr überall auf der Welt hochsubventionierte Kriege ausgefochten, einige im Namen gegen den Terror, andere aus guter Tradition, weil man ja schon seit Jahrzehnten immer wieder Krieg führt und damit gut fährt.

Unter dem Vorwand der Wirtschaftskrise werden auch weiterhin Jobs abgebaut und Maßnahmen durchgesetzt, die ein vernünftiger Mensch nur ablehnen kann. Aber die Angst vor Armut und Arbeitslosigkeit wird viele Kröten in die Hälse der Menschen stopfen lassen. Und den Mut, auf die Straße zu gehen, werden auch 2010 zu wenige Menschen aufbringen.

In Deutschland wird die Landtagswahl in NRW einige Zeit das politische Spiel blockieren. Viele unangehme Entscheidungen werden erst nach der Wahl in NRW getroffen werden, schließlich ist der eigene Machterhalt wichtiger als das Wohl der Allgemeinheit. Wer jetzt behauptet, dass beides ja durchaus vereinbar sei: träum weiter.

Ich bin mir auch sicher, dass die schleichende Freiheitsberaubung auch 2010 weitergehen wird. Immerhin hat die EU es jetzt geschafft, die schon eingemotteten "Nacktscanner" doch noch zum Einsatz zu bringen. Lang lebe der Kampf gegen den Terror. Zwar wird die Vorratsdatenspeicherung vom Verfassungsgericht eingesammelt werden, aber sie wird nicht gänzlich verschwinden, sondern in einem Kompromiss aufgehen, der die völlige Überwachung nur verlangsamt.

Freuen wir uns also auf ein weiteres wahnsinniges Jahr.

Zwei Jahre später

Es ist zwar schon fast zwei Jahre her, aber endlich wurde der Fall "Marco" in der Türkei entschieden.

Nachdem es vor zwei Jahren einen riesigen Tumult gab, dass der junge Deutsche unter dem Verdacht, eine minderjährige Engländerin vergewaltigt zu haben, in der Türkei festgehalten wurde, hat ihn nun ein Richter für "schuldig" befunden. "Zwei Jahre, zwei Monate und 20 Tage auf Bewährung" hat Marco W. als Strafmaß für seine Tat erhalten.

Ich würde mal gerne was von den vehementen Verfechtern des jungen Manns zu diesem Urteil lesen.

Worst failure ever

Da sage noch mal einer, Google sei unpolitisch:

worst failure ever

Vielleicht (noch) etwas übertrieben, aber amüsant.

Israel lernt gut

Israel lernt gut vom großen Verbündeten USA.

Genau wie der scheidende US-Präsident seine damalige Wiederwahl durch einen absolut sinnlosen Krieg sichergestellt hat, schafft es nun die israelische Arbeiterpartei durch das Blutvergießen im Gaza-Streifen sich genügend Stimmanteile für eine neuerliche Regierungsbeteiligung zu sichern. Bis zur Wahl sind nur noch wenige Wochen und passend dazu ist die Zustimmung zur Regierung in Israel seit Beginn des "Konflikts" enorm gestiegen.

Krieg als politisches Mittel zur Wiederwahl? Hoffentlich lernt Frau Merkel nicht auch so gut..

;-)

";-)"

Diese Zeichenfolge hat sich ein russischer Unternehmer als Marke eintragen lassen. "Freundlicherweise" wird er die private Nutzung kostenfrei erlauben, lediglich Unternehmen, die ";-)" zu Werbezwecken nutzen, sollen zur Kassen gebeten werden (Quelle).

Im Angesicht solcher Trivialmarken fragt man sich doch wirklich, in was für einer verrückten Welt wir leben. Naja, die Rechtsanwälte wird es freuen..

Frage und Antwort -7-

Was die Leute alles von Google wissen wollen und daher hier landen.. *kopfschüttel*

wie bekomme ich meine russische freundin nach deutschland

Ehrliche Antwort: keine Ahnung, da ich a) keine russische Freundin hatte oder habe und b) noch nie probiert, Menschen von Russland nach Deutschland zu holen. Vielleicht wäre ein Gang zur Stadtverwaltung ratsam, um dort zumindest den formalen Weg kennenzulernen.

Mein erster Gedanke bei dieser Frage war allerdings: vielleicht hat Olesya ja einen Fisch am Haken.

Wahlkampf mit Kollateralschaden

Man mag geteilter Meinung sein, ob es einen wesentlichen Unterschied macht, welcher der beiden Kandidaten zum Jahresende amerikanischer Präsident ist. Auch dass mit harten Bandagen gegeneinander gekämpft wird, verwundert nicht. Schließlich investieren auf beiden Seiten Menschen viel Zeit und Geld für den Erfolg, da schießt auch mal einer über das Ziel hinaus bei der Wahl seiner Methoden.

Wenig überraschend ist es, dass auch das Internet zum Ort des Wahlkampfs geworden ist. John McCain ermuntert seine Anhänger nicht nur, in diversen Blogs regelmäßig positive Kommentare über ihn zu hinterlassen, nein, dies wird auch in Form eines Belohnungssystem aktiv gefördert. Parallel dazu werden offenbar McCain-kritische Postings bei Social-Bookmarking-Seiten "beerdigt", d.h. gezielt negativ bewertet.

Schade, dass diese Wahlkampfmethoden nicht nur dem Konkurrenten schaden bzw. das eigene Image pflegen, sondern gleichzeitig als Kollateralschaden das Medium Internet diskreditieren und unglaubwürdig machen. Aber vielleicht ist das ja so gewollt..

Küss mein Kind!

Via Spiegel Online bin ich auf eine recht lustige Satire-Seite gestossen. SendBarackYourBaby.com nimmt die Kinderfreudigkeit des demokratischen Bewerbers um das US-Präsidentenamt aufs Korn und bietet die fiktive Möglichkeit, Barack Obama das eigene Kind zuzuschicken, damit dieser es küssen oder umarmen könne. So könne auch jeder, in dessen Heimat Obama im Wahlkampf nicht auftritt, ein Foto seines Kindes mit dem Kandidaten bekommen.

Die Idee finde ich recht lustig und die Seite ist auch ganz gut gemacht. Soweit wäre dieser Beitrag nicht mehr als ein guter Linktipp..

Aber warum bin ich der festen Überzeugung, dass da draußen irgendwo Menschen sitzen, die gerade ernsthaft überlegen, ihr Kind in einen Karton zu quetschen und via UPS zu verschicken?

Guter Wille gegen Streubomben?!

In Dublin haben sich nun viele Länder auf ein Verbot von Streubomben geeinigt, damit diese perverse Form der Kriegsführung abgeschafft wird. So will es zumindest die Theorie, doch die Praxis wird wohl leider anders aussehen.

Da wäre zum einen das Problem, dass Produzentenländer wie Russland oder die USA als fehlende Unterzeichner der Wellington-Erklärung in Dublin nicht an Bord sind. Zum anderen wird es schwierig, wenn "Anwender" wie Israel ebenfalls kein Interesse an einem Verbot zeigen. Und wenn darüber hinaus ein Land wie Deutschland nicht zu begeistert vom Verbotstext ist und Ausnahmen bzw. Übergangszeiten erreichen möchte, scheint ein solcher Vertrag eher eine Erklärung des guten Willens zu sein als ein bindendes Dokument.

Schade eigentlich..