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Öffentlich-rechtliche Selbstbeweihräucherung

Vorgestern nutzte die ARD die abendliche Tagesschau ihre Sendezeit einmal mehr, um in eigener Sache Werbung zu machen. Nein, nicht die nächste Talkrunde mit Anne Will wurde angekündigt, sondern den umstrittenen Online-Aktivitäten von ARD und ZDF wurde außergewöhnlich viel Zeit eingeräumt. Mit Bedauern stellte man fest, dass ein Großteil des Archivs gelöscht werden mußte, aber dass nun alles toll sei und die von uns allen finanzierten Sender dem Nutzer nun rechtlich abgesichert wertvollsten Informationen zur Verfügung stellen würden.

Man darf sicherlich trefflich darüber streiten, ob Rundfunkanstalten, deren Führungspersonen durch Politiker gewählt werden, überhaupt noch eine zeitgemäße Informationsquelle sind. Besonders, wenn die Kanzlerin dieser Tage darüber klagt, dass das Internet die Kontrolle über die Medien und das Volk die Erfassung eines Meinungsbild erschwert habe. Grenzüberschreitende Informationsquellen, die nicht nur zahlreich, sondern vor allem auch individuell sind, lassen die bisherige staatliche Kontrolle über Massenmedien wirkungslos verpuffen. Natürlich kann man darauf mit einer Erweiterung der Befugnisse für gebührenfinanzierte Medien reagieren, aber das wird nicht helfen. Es erscheint mir unsinnig, zentrale Informationsstrukturen zu erhalten, wenn die dezentrale Informationsbeschaffung sich schon längst durchgesetzt hat.

Viel mehr ärgert mich aber, dass ich unabhängig von Nutzung diese Strukturen finanzieren soll. Es geht mir nicht nur darum, dass ARD und ZDF anderen Organisationen wie FIFA oder DFB hunderte von Millionen Euro für Übertragungsrechte in den Hals werfen, ohne dass sich dieser Spaß auch nur ansatzweise gegenfinanziert. Wenn meine knapp 18 Euro monatlich (Tendenz steigend) zur Beweihräucherung des eigenen Handeln statt zur Information genutzt werden, kommt mir die ohnmächtige Wut. Wenn man dann noch überlegt, dass uns von Regierungsseite immer mehr Eigenverantwortung aufgedrückt wird (z.B. eigene Rentenvorsorge), aber gleichzeitig zwangsweise Abgaben zahlen soll für Leistungen, die man nicht oder nur sehr punktuell in Anspruch nimmt, schmeckt das ganze bitter.

Als Sahnehäubchen obenauf gibt es ja dann auch noch tatsächlich eine Reform der GEZ-Abgabe. Doch statt diese mafiöse Struktur aufzulösen, wird dieser nur die Arbeit erleichtert, indem man einfach jeden Haushalt pauschal belastet und nicht mehr abhängig von den bereitgehaltenen Empfangsgeräten. Das mag zwar einfacher sein, löst aber das grundlegende Problem nicht.

Zum Glück kann man sich darüber noch aufregen..

Abgabe ohne Nutzen

Auch wenn es Wucher oder Abzocke ist: ich glaube kaum, dass die deutlich erhöhten Vergütungsabgaben für DVD- und BluRay-Rohlingen irgendeinen Einfluß auf das Kopierverhalten der Nutzer haben wird. Nicht nur, dass die größeren Rohlingsanbieter gegen diese Erhöhung vorgehen werden, nein, im Angesicht von mobilen 1-Terabyten-Platten im zweistelligen Preissegment dürfte die Zeit der datenträgerbasierten Weitergabe einfach schneller vorbei sein. Klassischer Fall von "Des einen Freud..".

Auch wenn eine Abgabe von 3,47 ? pro BluRay-Rohling an der Grenze von Gut und Böse liegt..

Ich sterbe [UPDATE]

"Du stirbst" schreibt mir eine "Carina" (UPDATE: Es handelt sich nicht um DIE Carina.) heute.

Nein, es handelt sich nicht um den Drohbrief einer Dame, sondern lediglich um unerwünschte Werbung für irgendeine Abzockseite, die mir meinen Todestag verraten soll.

Allerdings bin ich mir durchaus bewußt, dass ich sterbe – jeden Tag ein bißchen und irgendwann endgültig. Von daher landete die eMail im virtuellen Papierkorb..

Demoversion zu verkaufen

Die frei verfügbare Demoversion des Computerspiel "Anno 1701" bei eBay als "Promo Edition" zu verticken, ist schon pfiffig. Sie zu kaufen, naja..

Aus die Maus?!

Marcel Bartels hat beschlossen, unter seiner Domäne www.mein-parteibuch.de keine kritischen Beiträge mehr zu veröffentlichen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren nach seinen Angaben sowohl vier Abmahnungen in kürzester Zeit als auch die Verpflichtung, 500 Euro an Anwaltskosten für einen anderen Fall zahlen zu müssen. Marcel nennt das, nicht ganz unumstritten, eine faktische Zensur seiner Meinungsäußerung. Es rührt halt nicht von irgendwoher, dass er zuletzt in einem Blogbeitrag die rechtliche Situation kritischer Blogger mit der in China verglichen hat.

Nun mag man Marcels etwas Meinung teilen oder nicht, bedauerlich ist diese Entscheidung sicherlich. Es kommt halt nicht von ungefähr, dass mein-parteibuch.de bei Blogcounter im oberen Drittel der Besucherzahlen rangiert(e) und auch bei Technorati sehr gut aufgestellt ist (war). Auch ich habe dort immer gerne einige Minuten verbracht.

Zu dieser Beliebtheit trugen im übrigen auch die zahlreichen Abmahnungen bei, die ihm zuteil wurden und von denen er zumeist ausführlichst berichtete. Auch wenn ich Marcels dramatische Einschätzung der Situation keineswegs teile, so sollte die Geschichte von www.mein-parteibuch.de den verbliebenen Blogger eine Lektion sein.

Achja, unter seiner .com– bzw. .org-Adresse möchte Marcel unbehelligt weitermachen. Wenn er da mal nicht die Rechnung ohne die Anwälte gemacht hat..

In eigener Sache: verstandingefahr.de

Ärgerlich, ärgerlich..

FreeCity hat vor einiger Zeit das Domainhosting eingestellt, so dass verstandingefahr.de ins Transitverfahren der Denic gekommen ist, worüber ich durch einen Brief informiert worden bin. Durch dieses Vorgehen sind mir freilich eine Menge Mails an ..@verstandingefahr.de durchgegangen. Interessanterweise wäre die Domain bei Nichtreaktion meinerseits nicht freigegeben worden, sondern von der Denic für mich für bescheidene 58 Euro im Jahr verwaltet (ohne Webspace oder sonstiges) worden. Diesen Halsabschneidern wollte ich nun wirklich nichts Gutes tun und habe die Domain nun transferiert.

Seit zwei Tagen kann man diese Seite nun auch wieder unter www.verstandingefahr.de erreichen, Mails kommen auch wieder an.

Zum Glück gibt es ja noch www.verstand-in-gefahr.de.

Überflüssiges Angebot

Da hat jemand mein Impressum nicht gelesen und mich kontaktiert, um mir einen kostenpflichtigen Service zu verkaufen, der wie folgt angepriesen wird:

Guten Tag

Sicherlich ist Ihr Gaestebuch mit ’spam‘ ueberfuellt worden.
Da wir das Problem auch hatten und in zig Foren keine Hilfe gefunden haben, haben wir selbst eine Lösung geschrieben.

Schauen Sie selbst:
www.sosforms.ch <http://www.sosforms.ch/>

Freundliche Gruesse
Stephan H.<Anonymisierung von mir>

=> Nie wieder unsinnige Formular- und Gästebucheinträge!
=> SOSforms.com stoppt lästige, automatisierte Formulareingaben von Spammern. Zuverlässig und einfach.

Wie funktioniert’s ?
Der Besucher füllt das Formular auf Ihrer Website aus und wird anschliessend zu SOSforms.com weitergeleitet.
Auf SOSforms.com wird ein 6-stelliger Buchstaben Code in Form eines Bildes erzeugt.
Der Besucher muss nun diesen Code manuell eintippen, damit die Formulardaten endgültig gespeichert werden.
So wird sichergestellt, dass die Formulareingaben nicht automatisiert durch Spammer erzeugt wurden.

Was kostet’s?
Mit
einem kleinen jährlichen Beitrag von EURO 10.00 (CHF 15.00) pro Jahr
erhalten Sie die Möglichkeit, bis zu drei Formulare zu schützen.

Wie bitte? Da will einer etwas verkaufen, was inzwischen in jedem Content-Management-System bzw. in jeder Blogsoftware für lau angeboten wird? Übrigens hat z.B. DrWeb ein viel innovativeres Schutzsystem eingebaut als mir hier angeboten wird.

Klar, das von Serendipity installierte Gästebuch hat keinen Spamschutz von Werk aus und ist deshalb von mir deaktiviert worden. Trotzdem mag ich es nicht, mit derartiger Bauernfängerei belästigt zu werden. Scheiß Internet.

Unfertig verkauft

Es scheint, als stünden die Publisher / Produzenten JoWood und Deep Silver momentan nicht gerade für gute Markenqualität. Nachdem ich vor kurzen auf das Spiel "Die Gilde 2" hereingefallen bin, welches in einem beinahe unspielbaren Zustand ausgeliefert wurde, steht nun mit "Gothic 3" ein weiteres Spiel in meinem Regal, welches viel zu früh auf den Markt gekommen ist. Ein 60-Megabyte-Patch am Veröffentlichungstag, um die schlimmsten Probleme zu beheben, spricht da Bände.

Eigentlich ist diese Entwicklung sehr schade, denn die beiden Spiele sind von der Idee und von der Voraussetzung her sehr hochklassig und international konkurrenzfähig. Mit einem etwas längeren Beta-Test hätte man bei beiden Spielen das Debakel verhindern können. Aber solange die betroffenen Firmen den Unmut der Spieler nicht in der Kasse spüren, wird der Verkauf von unfertigen PC-Spielen weitergehen. Ich jedenfalls werde demnächst nicht mehr lange vor der Veröffentlichung vielversprechender Titel vorbestellen, sondern erste Reaktionen von Spielern abwarten und dann über einen Kauf entscheiden.

Nebenjob: Politiker?!

Wen wundert da die Politikverdrossenheit?

Seit letztem Jahr sollen Abgeordnete des Bundestags offen legen, welche Einnahmen sie neben ihren Einkünfte für ihr Mandat noch so erzielen. Das dürfte bei einigen Damen und Herren insofern interessant sein, als dass man diese dann wohl relativ leicht einer Lobbyisten-Gruppe zuordnen kann. Denn machen wir uns nichts vor: wer für einen Aufsichtsratposten oder einen Beraterjob bei einem großen Energie- oder Pharmariesen gutes Geld erhält, wird als Abgeordneter diesem nicht weh tun. Das ist menschlich. Natürlich würden durch eine Offenlegung der Nebeneinkünfte diese Zusammenhänge offenbar, was zumindest dem ein oder anderen die Wiederwahl erschweren dürfte. Zumal die Nebeneinkünfte bei manchem das Politikersalär übertreffen dürften..

Nun klagen aber einige Abgeordnete gegen diese Regelung vor dem Bundesverfassungsgericht. Okay, das ist ihr gutes Recht, nur frage ich mich folgendes: dieselben Politiker, die beschließen, dass Menschen, die Geld vom Staat (z.B. Hartz IV) bekommen wollen, ihre gesamten Einkunfts- und Vermögensverhältnisse offen legen müssen, wollen gleichzeitig verhindern, dass sie, die selber viel mehr vom Staat bekommen, dies nicht tun müssen?! Irgendetwas paßt da nicht. Okay, die Umstände der Offenlegung sind freilich etwas unterschiedlich, doch für die Glaubwürdigkeit der Politiker wäre eine Offenlegung ihrer Einkünfte ein echter Zugewinn. Aber man wird schon seine Gründe haben, die Geldquellen nicht zu offenbaren. Das hat unser Ex-Kanzler ja auch sehr standhaft nicht gemacht. Aber das war eine andere Quelle für Politikverdrossenheit.

Diebe werden immer dreister

Dass jemand von anderen Webseiten Traffic klaut, in dem er Bilder von fremden Seiten auf seiner Seite verlinkt, um so seine Inhalte zu bereichern (und Traffic zu sparen), ist hinlänglich bekannt. Dreist ist aber dieser Zeitgenosse.

gesehen bei sinn-frei.com