Reine Kopfsache

Irgendwie fehlt mir momentan das Mitleid mit dem FC Bayern München, aber die Tragik der Gesamtsituation ist schon groß.

Vom eigenen Anspruchsdenken getrieben ging man mit den allerhöchsten Zielen in die Saison. Doch schnell mussten nicht nur die Bayern feststellen, dass sich die Kraftverhältnisse zumindest vorübergehend verschoben haben. Statt Bayern, Bremen oder Stuttgart fanden sich plötzlich Dortmund, Mainz und Hannover in den oberen Tabellenregionen. Die Nervosität der Club-Verantwortlichen stieg immens an, was in diesem Frühjahr in einer Auflösung des Trainervertrags zum Saisonende gipfelte. Zwar folgten die Bayern damit einem Trend, allerdings bewirkte diese Änderung nichts. Irgendwie ist es ja auch schwierig für eine Mannschaft, dem Trainer bedingungslos zu folgen, wenn man weiß, dass dieser in einigen Wochen weg ist. Besonders dann, wenn die Zuneigung zum Trainer sowieso eher gering ist..

Und nun der große Aktionismus. Nachdem die Gesamtentwicklung weiterhin nicht im Sinne von Hoeneß und Co. verlief, zog man kurz vor Ende der Saison einen Schlußstrich unter die Ära van Gaal. Und da der neue Trainer mit seiner jetzigen Mannschaft sich noch Hoffnungen auf die Meisterschaft macht, muss der bisherige Co-Trainer herhalten. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass sich nun entscheidende Dinge ändern werden. Klar, nach der öffentlichen Kritik des Herrn Hoeneß darf der junge Torwart der Bayern wahrscheinlich seinen Platz auf dem Feld wieder an den Routinier Butt abgeben, womit der FC Bayern nach Michael Rensing das zweite Torwarttalent durch Ungeduld verheizt hätte. Aber das wird den Kohl nicht fett machen.

Vielleicht ist das Problem der Bayern, dass sie die Strukturumstellungen im Managementbereich nur formell vollzogen haben. Es scheint, dass der Präsident Uli Hoeneß regelmäßig ins operative Geschäft eingreift, während Christian Nerlinger zum Statisten wurde. Die Unklarheiten in der Führungsbene (wer hat formell was zu sagen und wer hat tatsächlich was zu sagen) übertragen sich scheinbar in alle Bereiche des Vereins. Bekanntlich stinkt der Fisch vom Kopfe her – das gilt offenbar auch für den FC Bayern München.

Meine Tippergebnisse „stinken“ diesmal nicht. Vier Tendenzen sowie ein richtiger Tipp sind erneut ein recht passables Ergebnis.

Ergebnis 29. Spieltag: 7 Punkte

Vorjahresergebnisse: 2 / 3 / 5 / 6 (2009 / 2008 / 2007 / 2006)

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