Erfolgreich dank BILD?

Man kann und darf ja von Heino denken, was man will. Aber wer dank BILD es schafft, mit seiner aktuellen Platte derart präsent zu sein, kann ja nicht so unendlich viel falsch gemacht haben. Offenbar hat der Veteran der eher volkstümlichen Musik mit Hang zum konservativen Weltbild die Musik anderer Künstler nachgesungen. Das wäre an sich wenig originell, wenn die gecoverten Herrschaften nicht Bands wie Die Ärzte oder Rammstein wären, deren Liedgut augenscheinlich wenig kompatibel zum nachsingenden Künstler scheint.

Nun gibt Heino der Musik seiner Kollegen nur durch seine Stimme eine eigene Note, den Rest des Liedguts musste er unangetastet lassen. Dadurch hört sich das Ergebnis bestenfalls gewöhnungsbedürftig an, zumeist aber einfach nur schlecht. Aber das interessiert ja niemanden, wenn man mit dieser Aktion Schlagzeilen schaffen kann. Und so sprang BILD auf den Zug auf und verhalf Heino zu einigen großen Schlagzeilen in den letzten Wochen, in dem der „Frevel“, nämlich das Liedgut von Punkbands zu covern, ausführlichst thematisiert wurde. Die stete Medienpräsenz verhalf Heino nicht nur zu einer medialen Rückkehr, auch der kommerzielle Erfolg wurde dadurch angetrieben.

Selbst auf meinem Smartphone und auf meinem Tablet lacht mich der blonde Barde fortgeschrittenen Alters an, wenn ich den Google-Einkaufsladen öffne:

heino

Der Erfolg gibt Google, BILD und letztlich auch Heino recht:

heino2

Wirklich schade ist dabei, dass hier eben kein künstlerisch ansatzweise wertvolles Werk Erfolg hat, sondern einzig eine sehr gute Medienkampagne zu diesen enormen Verkaufszahlen führt. Aber es gehören ja immer zwei zu diesem Spiel: die eine Seite möchte ein minderwertiges Produkt mit allen Methoden verkaufen, die andere Seite fällt darauf rein.

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