Drama auf gelben Zetteln

„Frauentausch“ ist ein typisches Beispiel für Verblödungsfernsehen. Für RTL II ist es eine günstig produzierte Sendung, die zur besten Sendezeit unzählige Zuschauer vor die Mattscheibe lockt. Der Unterhaltungswert ist natürlich nicht existent, bestenfalls Freunde des Fremdschämen kommen auf ihre Kosten.

Wolfgang Sch. aus W., der geradezu masochistische Seiten hat und sich stundenlang fremdschämen kann, war so freundlich, mir zwei Bilder aus der letzten Sendung zukommen zu lassen.

Um das Szenario kurz zu umreißen: eine junge Dame mit etwa 200 kg Gewicht (aber ohne Job) bereitet ihre Wohnung für die Dame vor, die mit ihr die Plätze tauschen soll. An den Fernseher wird folgendes Zettelchen geklebt, welches in wunderbarer Art und Weise alle traurigen Aspekte im Leben der Schreiberin zusammenfaßt.

Liebligs Serie inicht fer Passen

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Man muss sich das vorstellen: da läuft ein Fernsehteam mit der guten Frau durch die Wohnung, läßt sie irgendwelche Zettelchen schreiben und filmt das auch noch seelenruhig, wohlwissend, dass sich die junge Dame auf Ewigkeiten blamieren wird.

Aber es kommt noch besser.

Unsere junge Hartz-IV-Empfängerin verfügt über einen zum Körpergewicht antiproportional steigenden Schönheitssinn. Da sie selbst nur sehr bedingtes Interesse hat, auf ihre Äußerlichkeiten zu achten, wünscht sie sich freilich auch keine Tauschdame, die der Körperpflege in besonderem Maße anhängt. Dies tut sie mit einem weiteren Zettelchen kund.

Wir hasen auf getakelte Tusies

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Und wieder filmt der RTL-II-Kameramann fleißig mit..

Ich frage mich nur, wieviele Zuschauer dieses Drama verstanden haben.

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