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Lieber Freund!

So eröffnet ein mir unbekannter Herr namens „Lewis Awele“ eine Nachricht an mich. Der Rest seiner Botschaft hat es in sich – in jeder Hinsicht:

Lieber Freund!!!

Ich vermute das diese E-Mail eine Überraschung für Sie sein wird, aber es ist wahr.Ich bin bei einer routinen Überprüfung in meiner Bank (Union Bank PLC von Süd Afrika) wo ich arbeite, auf einem Konto gestoßen, was nicht in anspruch genommen worden ist, wo derzeit USD$18.5M (Achtzehn Million, Fünf Hundert Tausend, US Dollar)  gutgeschrieben sind. Dieses Konto gehörte Herrn Peter Hartmann, der ein Kunde in unsere Bank war, der leider verstorben ist. Herr Hartmann war ein gebürtiger Deutscher.

Damit es mir möglich ist dieses Geld $18,500,000 inanspruch zunehmen, benötige ich die zusammenarbeit eines Ausländischen Partners wie Sie,den ich als Verwandter und Erbe des verstorbenen Herrn Hartmann vorstellen kann,damit wir das Geld inanspruch nehmen können. Für diese Unterstützung erhalten Sie 30% der Erbschaftsumme und die restlichen 70% teile ich mir mit meinen zwei Arbeitskollegen, die mich bei dieser Transaktion ebenfalls unterstützen.Wenn Sie interessiert sind, können Sie mir bitte eine E-Mail schicken, damit ich Ihnen mehr Details zukommen lassen kann. N.B.BITTE SENDEN SIE MIR LEWIS AWELE ANTWORT ZU durch mein E-mail: (herrawel@aim.com )fÜR VERTRAULICHEN GRUND. Schicken Sie keine POST ZU MEINEM BÜRO-E-MAIL. If you understand english,please kindly reply with english

Mit freundlichen Grüßen

Herr LEWIS AWELE

Ich weiß nicht so recht, ob ich Lewis Awele zum „lieben Freund“ haben möchte.

PS: Ich könnte mir weiterhin gut vorstellen, dass die Übersetzung von Phishing- und Spamnachrichten ein lukratives Geschäft ist. Also, liebe Spammer, meine Kontaktdaten stehen im Impressum.

Langer Tag

Ich bin schon manchmal ein echter Klugscheißer.

Leiche zu beseitigen

ELENA ist tot.

Jetzt stellt sich die Aufgabe, die stinkende Leiche schnellstmöglich und rückstandslos zu beseitigen. Um Vorschläge wird gebeten.

Vor dem Fußball

Bevor es demnächst wieder viele Artikel zum Thema „Fußball“ gibt, will ich noch was über die zu Ende gehende Weltmeisterschaft in unserem Land schreiben. Da heute das Finale der „Frauen-WM“ ist, werfe ich mal meine Gedanken zum deutschen Abschneiden in den Ring.

Vorweg muss man feststellen, dass die deutsche Mannschaft völlig verdient ausgeschieden ist. Die Vorrundenspiele der Frauen waren keine Werbung für den Fußball. Es gab viel Krampf, sehr viele Fehler und keinerlei sinnvolle Spielzüge. Konnte man in der Vorrunde trotz dieser Defizite noch Erfolge feiern, verlor das Team von Frau Neid gegen Japan dann folgerichtig, weil man keine durchdachten Offensivaktionen zeigen konnte.

Die Gründe für dieses Scheitern sind sicherlich vielfältig. Es mag ein ungünstiger Zufall gewesen sein, dass die Kapitänin passend zur WM außer Form war. Davon war nicht nur das Spiel auf dem Platz betroffen, auch drumherum entstanden ärgerliche Diskussionen, die die Konzentration schwächten.

Diskutabel ist bestimmt auch die vorzeitige Vertragsverlängerung der Trainerin. Sicherlich sollte Herr Zwanziger eine Wiederholung der Situation um Herrn Löw vermeiden und verlängerte gleich um bis 2016 mit der gelernten Fleischereifachverkäuferin. Inwieweit diese Sicherheit vielleicht zu einer Abschächung der Erfolgsorientiertheit geführt hat, muss man hinterfragen. Taktische Fehler und der Umgang mit dem Problem „Birgit Prinz“ sollte durchaus der Ausgangspunkt sein, die weitere Karriere von Silvia Neid genau zu beobachten und ihre Position in Frage zu stellen.

Aber letztlich denke ich, dass der Hauptgrund für das klägliche Scheitern der DFB-Frauen der enorme Druck auf die Mannschaft war. Man muss sich einfach vor Augen halten, dass die Damen sonst kaum mediale Aufmerksamkeit geniessen und sonntags vor ca. 1000 Besuchern kicken. Sie führen ein weitgehend normales Leben, nicht einmal alle können vom Fußball leben, „ausgesorgt“ haben wahrscheinlich nur zwei oder drei der DFB-Frauen. Und plötzlich sind diese ganz normalen Frauen im Mittelpunkt des Interesses, müssen Interviews geben, sehen sich von Paparazzis verfolgt und „müssen“ Weltmeister werden. Diese unbewohnte, aber vom DFB forcierte Situation wird viele Spielerinnen derart belastet haben, dass eine Hemmung der Leistung die Folge war.

Hier darf der DFB sich fragen lassen, inwieweit er es verpaßt hat, die Frauen auf dieses Spektakel vorzubereiten. Auf der Schlachtplatte des Kommerz haben Zwanziger und Co. die jungen Spielerinnen geopfert, in der Hoffnung, aus dem Produkt Frauenfußball mehr Geld zu pressen. Das hätte bei entsprechenden Erfolge auch gut gehen können, eventuell gar mit einem aus DFB-Reihen geforderte TV-Vertrag für die völlig uninteressante Frauen-Bundesliga. Leider hat das Opfer seine Wirkung verfehlt.

Unterm Strich wird der Frauenfußballkick in Deutschland genauso wahrgenommen wie vor der Frauen-WM: die Bundesliga interessiert kaum jemanden, der Nationalmannschaft schenkt man etwas Interesse. Wobei diese Sympathien nach den Auftritten bei der WM auch schwinden dürften.

Wie auch immer: freuen wir uns wieder, dass es bald wieder Fußball gibt.

Meine Probleme

Unter der Überschrift „The boy who cried wolf“ habe ich eine eMail mit folgendem Inhalt bekommen.

Look no further, the solution to your sexual problems is here

Was diese Probleme angeht, bin ich wohl „the last to know“.

Wach geworden

Mit einem Tag Verspätung zeige ich auch hier meine Freude:

Eigentlich sind es zwei Gründe zur Freude, die man auf dem Bild sehen kann.

Leser meines Profils bei Google+ konnten ein ähnliches Bild schon gestern bewundern..

Einmal noch schlafen..

Morgen ist es soweit:

A Dance with Dragons

A Dance with Dragons

Brauchen wir die Stasi wieder?

Vorhin habe ich im Radio einen Polizeibeamten gehört, der von der Klärung eines Verbrechens in Zella-Mehlis berichtete. Dort wurde ein siebenjähriges Mädchen offenbar von einem 37-jährigen Bekannten der Familie getötet. Es gab neben dem inzwischen scheinbar obligatorischen Massengentest auch hunderte von Hinweisen aus der Bevölkerung.

„Die Spur 130 führte zum Täter“, erläuterte der Beamte. Um dann nachzuschieben, was die heiße Spur war: Nachbarn hatten den vermeintlichen Täter auf dem Balkon gesehen, wie er Kindern beim Spielen zuschaute.

Ich bin schon etwas erschrocken, dass solch triviale Tätigkeiten schon derart verdächtig machen, dass die Polizei solchen Nachbarschaftsspitzeleien nachgeht. Wenn das Beobachten von spielenden Kindern schon zur Einstufung als potentieller Schwerverbrecher führt, was passiert dann bei wirklich verdächtigem Verhalten?

Denkt man dieses Vorgehen weiter, sollten wir präventiv die Stasi wieder aufleben lassen, um derartige Verbrechen zukünftig zu verhindern. Hätten die geschwätzigen Nachbarn den späteren Täter schon eher bei den Sicherheitsbehörden verpfiffen, hätten diese ihn vorsorglich aus dem Verkehr ziehen können oder ihn weiter beobachten lassen. Und wer weiß, ob es in einem Staat voller (nachbarschaftlicher) Beobachtung überhaupt zu einem solchen Verbrechen gekommen wäre?

Bitte verratet diesen Gedanken nicht an unsere Regierung. Sie könnte ihn gut finden.

Demokratische Anwandlung

Eigentlich hat sich die parlamentarische Demokratie von ihrer starken Seite gezeigt, als die Abgeordneten frei von allen Zwängen über die Prä-Implantationsdiagnostik diskutierten und abstimmten. So stellt man sich als Demokrat die Demokratie vor. Unabhängig von Parteibuch oder Religion wird ein Thema kontrovers diskutiert, es findet sich eine Mehrheit für einen Vorschlag und am Ende steht ein neues Gesetz. Auf diese Weise sollten Entscheidungen in einer Demokratie fallen.

Der Alltag im Parlament sieht leider anders aus. Bei fast allen Entscheidungen herrscht Fraktionszwang, d.h. der Abgeordnete hat so abzustimmen, wie es Partei- und Fraktionsführung für richtig erachten. Gerade dieses Vorgehen entwertet das Parlament und den einzelnen Abgeordneten ungemein, könnte es doch im Prinzip von einer Handvoll Personen abgebildet werden. Es braucht keine 600+ Abgeordnete, wenn fast alle wie Lemminge einer vorgegebenen Stimme folgen. Dazu reicht je Fraktion eine Person. Das würde Zeit und Kosten sparen, hätte aber nur noch bedingt etwas mit unserer Demokratie und der vorangegangen Wahl zu tun.

Deshalb fand ich den parlamentarischen Umgang mit der Entscheidung zur Prä-Implantationsdiagnostik sehr erfrischend. Schade nur, dass man diese demokratische Anwandlung nicht bei den wirklich wichtigen Themen dieser Zeit hat..

Griechenland vs. FDP

Zwei große Themen beschäftigen momentan die Haushalts- und Finanzexperten in Wirtschaft und Politik – Griechenland und Steuersenkungen.

Die drohende Staatspleite Griechenlands dürfte dem deutschen Finanzminister einige schlaflose Nächte bereiten, ist Deutschland doch direkt oder indirekt mit vielen Milliarden Euro an den verschiedenen Rettungsaktionen beteiligt. Es ist offensichtlich, dass die griechischen Bemühungen um eine Haushaltskonsolidierung bei weitem nicht ausreichen, um den drohenden Bankrott abzuwenden. Viele Experten gehen davon aus, dass Griechenland seine Kredite nicht bedienen wird, so dass am Ende so oder so dem deutschen Haushalt Geld fehlt. Denn wie in sovielen Fällen heißt es auch bei den Staatsanleihen, dass die Gewinne gerne privatisiert werden, die Verluste aber von der Allgemeinheit zu tragen sind. Nicht nur die Griechenlandhilfe dürfte auf viele Jahre hinweg die deutschen Haushaltsentwürfe belasten, andere Länder werden sicherlich auch bald angezählt.

Vor diesem ernsten und ungewissen Hintergrund scheint das Thema „Steuersenkung“ geradezu unverantwortlich. Statt zumindest die gute Einnahmeseite zu nutzen, um entweder die Rettungsaktionen teilweise zu finanzieren oder den eigenen Schuldenberg abzutragen, möchte die Bundesregierung gerne 2013 die Steuern senken. 2013? Passend zum Wahljahr möchte die Kanzlerin dem Koalitionspartner einen kleinen Rettungsanker hinwerfen, auf dass Rösler und Co. sich im Wahlkampf doch noch als Steuersenkungspartei profilieren können. So wird Steuerpolitik zur Rettung der FDP betrieben.

Wenn ich die Wahl hätte, ob mit unseren Steuern Griechenland oder die FDP gerettet werden soll, fällt mir die Wahl leicht.