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Zensur ist zurück

Vielleicht kommt der Union die ganze Geschichte um den Verteidigungsminister gar nicht so unrecht, denn während halb Deutschland sich einen Kopf über den Freiherrn diskutiert, möchten die Unionsparteien die Internetsperren einführen.

Natürlich ist es die altbekannte Mär vom Kampf gegen die Kinderpornographie, die dort ins Feld geführt wird, um uns durch die Hintertür die Freiheit zu nehmen, für die in Tunesien oder Ägypten Menschen auf die Straße gegangen sind. Mal davon ab, dass die Sperrversuche ins Leere gehen, da sie technisch umgangen werden können (und man kann sicher sein, dass sich genügend freiheitsliebende Menschen finden, die entsprechende Projekte ins Leben rufen werden), so richtet man auf diesem Weg eine Infrastruktur ein, die jederzeit auch für die Sperrung anderer unliebsamer Inhalte genutzt werden kann. Und was man machen kann, wird auch gemacht..

Hoffen wir, dass der Koalitionspartner auch diesmal standhaft bleibt. Die FDP kann sich auf dem Gebiet echt einige Sympathiepunkte erarbeiten..

The end is near

Die Überschrift bezieht sich weder auf unseren „geliebtenVerteidigungsminster noch auf den libyschen Staatschef Gaddafi. Vielmehr sehe ich das Ende der Trainerära Skibbe bei Eintracht Frankfurt am Horizont aufziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die blamable Leistung in der Rückrunde im allgemeinen und beim Sonntagsspiel gegen Stuttgart im besonderen in der Frankfurter Führungsetage noch lange durchgehen lassen wird. Aber auch die Herren Schaaf und van Gaal dürften momentan nur auf Bewährung ihren Job machen. Da tut sich wohl bald einiges auf dem deutschen Trainermarkt.

Relativ wenig tut sich an der Tippfront. Ein richtiger Tipp sowie drei Tendenzen sind zwar ganz ansprechend, bringen mich aber nicht so recht vorwärts.

Ergebnis 24. Spieltag: 6 Punkte

Vorjahresergebnisse: 8 / 2 / 7 / 2 (2009 / 2008 / 2007 / 2006)

Hilfe für den Freiherrn

Vielleicht sollte jemand mal dem nun titellosen Freiherrn folgende eMail weiterleiten:

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So könnte er vielleicht das alte Briefpapier weiternutzen – ganz in Sinne des kostenbewußten Steuerzahlers.

Der Hellseher: Bundesliga 2010/11 – 24. Spieltag

Nach vielen Guttenberg-Artikeln kommen wir jetzt mal wieder zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben – Fußball.

Es steht das Spitzenspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund auf dem Programm. Ich lege mich mal fest: sollte Dortmund dieses Spiel nicht verlieren, wird die Mannschaft Meister. Eine Niederlage hingegen könnte zumindest noch etwas Spannung bringen, sollte Leverkusen durch einen Sieg die Bremer Sorgen vergrößern.

Getippt wird diesmal wieder simpel:: jede Mannschaft erzielt soviele Tore wie am 24. Spieltag der Vorsaison.

Heim Gast Ergebnistipp
VfL Wolfsburg Borussia Mönchengladbach 3:1
FC Schalke 04 1. FC Nürnberg 0:1
1899 Hoffenheim 1. FSV Mainz 05 1:0
1. FC Köln SC Freiburg 0:3
1. FC Kaiserslautern Hamburger SV 1:1
FC St. Pauli Hannover 96 1:3
Bayern München Borussia Dortmund 3:1
Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart 1:1
Werder Bremen Bayer Leverkusen 1:1

Teilerfolg?!

Meine Vorhersage, dass die Guttenberg-Affäre in einem faulen Kompromiss enden würde, hatte ich nach dem Publicity-Stunt des Verteidigungsministers schon abgehakt, aber am Ende offenbart sich doch alles. Nun greifen die Räder ineinander und die Maschinerie läuft wieder zu Gunsten des Freiherrn zu Guttenberg.

Nachdem der Minister medienwirksam auf seinen Doktortitel verzichtete, hat die Universität zu Bayreuth diesem Ansinnen entsprochen und Herrn zu Guttenberg die Doktorwürde entzogen.

Doch – und jetzt kommt der etwas faule Kompromiss – gleichzeitig verzichtet die Universität auf eine weitere Prüfung des Falls, so dass eine finale Wertung über die Arbeit ausbleibt. Nun werden wir von der Universität zu Bayreuth wohl nie hören, ob die stark kritisierte Arbeit des Ministers ein dreistes Plagiat ist oder – wie uns der Freiherr glauben machen möchte – einfach nur handwerklich schlecht gemacht. „Natürlich“ wurde auf die Universität kein Einfluß genommen bei dieser Entscheidung.

So kann der Verteidigungsminister einen ersten Teilerfolg verbuchen: von offizieller Seite muss er keine Befürchtungen mehr haben, ein Plagiator geschimpft zu werden. Damit sind die formaljuristischen Fallstricke für die Karriere des Ministers aus dem Weg geräumt. Und die verbleibende Kritik kann man aussitzen..

Schade, dass diese Winkelzüge so durchsichtig und letztlich doch vorhersagbar sind.

Mißglückter Stunt

So schnell kann es gehen. Dass ich mit meinen Voraussagen daneben liege, bin ich ja durchaus gewohnt, aber der „Publicity-Stunt“ unseres Verteidigungsministers hat mich überrascht.

Am Freitag wollte er den umstrittenen Doktortitel noch „vorübergehend“ ruhen lassen, seit gestern möchte er ihn ganz aufgeben. Das Wochenende hat ein Umdenken bei Herrn zu Guttenberg bewirkt, das spektakulärer kaum sein konnte.

Gut, am Freitag war der Medienprofi offenbar falsch beraten oder auf dem falschen Fuß erwischt worden, denn seine exklusive Presseerklärung wurde von vielen Journalisten als Affront betrachtet. Auch schon vor dem Wochenende hätte man im Unternehmen Guttenberg merken können, dass der aufziehende Sturm heftig werden würde, denn die Zahl der möglichen Plagiatsstellen wuchs stündlich. Schon am Freitag war klar, dass es sich wohl nicht nur um kleinere Fehler handeln konnte.

Doch die gestrige Erklärung war ein spannender, aber hochriskanter Drahtseilakt. Offenbar ist Familie Guttenberg zu der Erkenntnis gekommen, dass die Doktorarbeit des Freiherrn nicht einmal einen möglichen Kompromiss mit der Uni Bayreuth rechtfertigt. Passiv zu bleiben wäre aber fatal gewesen, denn eine Aberkennung durch die Universität hätte wohl das garantierte Ende der Karriere des Strahlemanns bedeutet.

So wird man im Hause Guttenberg abgewogen haben, welchen Wert der Doktortitel wohl haben mag. Und auch als Außenstehender sieht man schnell, dass Karl-Theodor seinen Dr. jur. nicht wirklich braucht. Im Gegensatz zu vielen anderen Doktoren ist der berufliche Wert für ihn unbedeutend, seine finanzielle Sicherheit ist nicht von der Promotion abhängig. Die angekratzte Ehre mag zwar dagegen stehen, aber rein objektiv schadet der fehlende Titel der Person und seiner weiteren Karriere nicht.

Also hat man die Strategie gewechselt und die Flucht nach vorn angetreten. Der Freiherr nimmt die Rolle des reuigen Sünders ein, der Asche über sein Haupt streut. Seine Strafe, die Aufgabe des Doktortitels, erlegt er sich gleich selbst auf, so dass man vielen seiner Kritiker den Wind aus den Segeln nimmt. Zumindest aber wird ein Gerechtigkeitsanschein gewahrt, schließlich steht Herr zu Guttenberg für seine Fehler gerade. Keine schlechte Idee..

Eigentlich müßte man der PR-Maschine Guttenberg gratulieren zu diesem Coup, doch der Trick scheint nur bedingt zu funktionieren. Zwar ist BILD glücklich mit allem, was Karl-Theodor tut oder läßt, aber juristisch ist die leidige Angelegenheit nicht aus der Welt. Der Doktortitel ist weg und trotzdem muss sich die Universität Bayreuth noch mit dem Werk beschäftigen. Und im schlimmsten Fall drohen ihm noch Strafanzeigen..

Vielleicht hätte er seine umfangreichen Fehler bei der Arbeit nicht wie die Flüchtigkeitsfehler eines Zehntklässlers darstellen sollen, sondern noch härter mit sich ins Gericht gehen. Irgendwie wirkte der Verteidigungsminister, als wolle er der Nation glauben machen, als seien die vielen Fehler beim Zitieren eine Bagatelle, von denen ihm einfach ein paar zuviel unterlaufen seien.

Der Versuch, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, kann man dem Verteidigungsminister nicht verdenken. Die Flucht nach vorn ist ja auch nicht schlecht, allerdings sollte man schauen, wie fest man schon in der Schlinge ist. Wird die Schlinge gerade erst über den Kopf gezogen, mag man ihr noch entkommen. Liegt sie schon um den Hals, hat die Flucht nach vorn gegenteilige Wirkung.

Und ich fürchte, beim Verteidigungsminister lag die Schlinge nach dem Wochenende schon recht eng an. Trotzdem wagte er die Flucht nach vorn..

Keine Änderung

Alles beim Alten in der Bundesliga.

In der unteren Tabellenhälfte konnten nur Köln und Gladbach punkten, was meinem Lieblingsverein trotz dessen Niederlage in Dortmund in die Karten spielt. Bei gleichbleibenden Abstände und immer weniger verbleibenden Spieltagen rückt das Saisonziel immer näher.

Die Tipps waren diesmal sogar ganz gut: vier richtige Tendenzen und ein richtiger Tipp beim Bayern-Sieg können sich sehen lassen.

Ergebnis 23. Spieltag: 7 Punkte

Vorjahresergebnisse: 6 / 4 / 3 / 2 (2009 / 2008 / 2007 / 2006)

Hornberger Schießen voraus!

Die weiße Weste unseres Verteidigungsministers bekommt leichte Flecken, wenn man die Entwicklungen der letzten Tage verfolgt.

Offenbar hat Herr zu Guttenberg bei seiner Doktorarbeit bewußt oder unbewußt die Kennzeichnung einiger Zitate unterlassen. Die Zahl der gefundenen Stellen, die er ohne entsprechende Fußnote oder Quellenangabe verwendet haben soll, ist inzwischen auf über 80 gestiegen, was auch bei einer Arbeit von über 450 Seiten schon verdächtig viel ist.

Jetzt forderte die Universität zu Bayreuth den CSU-Politiker auf, sich binnen 14 Tagen zu diesen Vorwürfen zu äußern. Vorübergehend verzichtet der Showpolitiker auf seinen Doktortitel, in der Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden möge.

Eigentlich sollte diese Affäre ausgehen wie das Hornberger Schießen. Der Universität, die der Doktorarbeit die Bezeichnung „summa cum laude“ verliehen hat, dürfte es hochnotpeinlich sein, dass im Jahr 2006 jemand mit sovielen ungekennzeichneten Zitaten durchgekommen ist. Wenn man bedenkt, dass selbst die Facharbeiten von Oberstufenschülern entsprechend geprüft werden, dürfte es schwer werden, diesen Fauxpaus zu erklären.

Für die Universität wird es überhaupt schwierig, den richtigen Weg zu finden. Gibt man zu, dass Herr zu Guttenberg bei seiner Doktorarbeit nicht die notwendige wissenschaftliche Gründlichkeit aufgebracht hat, bleibt es fragwürdig, wie das passieren konnte. Und wenn die Konsequenz wäre, dass der Doktortitel nichtig ist – dann hat die oberfränkische Uni ein Problem. Denn auch wenn auf dem Papier Lehre und Forschung frei sind – ich glaube nicht, dass die CSU den Sturz ihres Hoffnungsträgers ungerächt geschehen läßt.

Doch bliebe alles beim Alten hätte das auch Geschmäckle – schließlich hat unser Freiherr ja schon Fehler zugegeben, so dass man einen Doktortitel „summa cum laude“ auch nicht ohne gute Erklärung stehen lassen könnte.

Wahrscheinlich wird es auf irgendeine Krücke hinauslaufen, die z.B. so lauten könnte: Herr zu Guttenberg verliert die Auszeichnung „summa cum laude“, darf aber weiterhin seinen Doktortitel führen. Damit wäre das Gesicht aller Beteiligten halbwegs gewahrt und die Affäre wäre aus der Welt.

Doch zwei Dinge muss man noch erwähnen..

Zum einen entsteht hoffentlich nicht nur bei mir der Eindruck, dass die Doktorarbeit des Herrn zu Guttenberg offenbar eher eine Anreihung von Zitaten (gekennzeichnet oder nicht) ist, wobei die Leistung sicherlich nicht schlecht ist, ausreichend viele Zitate zu sammeln und diese in einer gute Reihenfolge zu bringen. Ob dies einen Doktortitel wert ist, sei mal dahingestellt.

Zum anderen hat Herr zu Guttenberg noch eine gute Begründung für die Fehler in seiner Dissertation.

Sie ist über etwa sieben Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevoller Kleinstarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler.

Wieviele Menschen müssen neben ihrer Berufstätigkeit als junge Väter oder Mütter, möglicherweise auch noch alleinerziehend, ihrer Bachelor-, Master- oder gar Doktorarbeit erstellen und haben im Gegensatz zum Freiherrn zu Guttenberg noch ganz existenzielle Sorgen? Und dabei schaffen es diese Menschen auch noch, wissenschaftliche Arbeiten ohne allzu große formale Fehler abzuliefern..

Doch wie oben geschrieben: ich bin mir relativ sicher, dass unser Verteidigungsminister mit einem blauen Auge davonkommen wird. Leider.

Der Hellseher: Bundesliga 2010/11 – 23. Spieltag

Getippt wird diesmal ganz simpel: jedes Team schießt soviele Tore, wie es bisher im Schnitt in der Rückrunde erzielt hat. Natürlich wird mathematisch korrekt gerundet.

Heim Gast Ergebnistipp
1. FC Nürnberg Eintracht Frankfurt 2:0
Borussia Dortmund FC St. Pauli 2:2
Hamburger SV Werder Bremen 1:1
1899 Hoffenheim 1. FC Köln 1:2
SC Freiburg VfL Wolfsburg 1:0
Hannover 96 1. FC Kaiserslautern 1:1
1. FSV Mainz 05 Bayern München 1:3
Bayer Leverkusen VfB Stuttgart 2:1
Borussia Mönchengladbach FC Schalke 04 1:0

Gedankenlos

Man könnte es pietätlos nennen, wenn es nicht BILD unterlaufen wäre. So ist es wohl eher gedankenlos zu nennen, dass ein wahrscheinlich lange in der Vergangenheit vorbereiteter Artikel so online gehen konnte.

Ob "Sexy Cora" da mitten drin war, wage ich zu bezweifeln..

Peinlicher geht es kaum: im letzten Abschnitt dieses Ausschnitts schreibt die Autorin, „Sexy Cora“ sei mittendrin gewesen. Und daneben stehen die Berichte zu ihrem Tod vor einigen Wochen als Verlinkung. Da stimmt doch was nicht..

Aber immerhin hat BILD diesen Fehler inzwischen selbst bemerkt und die Gästeliste um die tote Cora gekürzt.